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Manuel Neuer: Arzt erklärt die Krebs-Diagnose des Bayern-Stars


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Schreck-Nachricht vom Bayern-Star
Arzt erklärt Neuers Krebs-Diagnose


Aktualisiert am 03.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Manuel Neuer: Der Torhüter machte seine vergangene Krebserkrankung öffentlich.Vergrößern des Bildes
Manuel Neuer: Der Torhüter machte seine überstandene Krebserkrankung öffentlich. (Quelle: IMAGO/Borussia Dortmund v FC Bayern München)

Nationalkeeper Manuel Neuer hat bekannt gemacht, dass er Hautkrebs hatte. Ein Professor für Sportmedizin erklärt, warum Athleten besonders gefährdet sind.

Manuel Neuer ist beim FC Bayern Leistungsträger und hütet auch für die deutsche Nationalmannschaft das Tor. Am Mittwoch machte er durch ein Video öffentlich, dass er Hautkrebs hatte und dreimal operiert werden musste (mehr dazu lesen Sie hier). Der 36-Jährige ist nicht der erste Sportler mit dieser Diagnose.

Doch warum genau sind Athleten besonders durch Hautkrebs gefährdet?

Professor Doktor Wilhelm Bloch von der Deutschen Sporthochschule Köln arbeitet am Institut für Sportmedizin. Er war dort jahrelang in einem Sonderforschungsbereich der Dermatologie tätig. Im Gespräch mit t-online erklärt er: "Bei Manuel Neuer ist nicht bekannt, um welchen Hauttumor es sich handelte. Es gibt verschiedene Arten von Hauttumoren, die auftreten können. Die drei Operationen sagen noch nichts über die Art des Hautkrebses aus. Grundsätzlich ist der Punkt: Manuel Neuer ist ziemlich jung für eine Hautkrebsentstehung."

"Hautkrebsrisiko entsteht durch die Sonnenexposition"

Der Mediziner, der auch zum Thema Hautkrebs geforscht hat, sagt: "Athleten haben nicht aufgrund des Sportes und der erhöhten Aktivitäten ein erhöhtes Hautkrebsrisiko, sondern dieses entsteht durch die Sonnenexposition. Sportler üben ihre Tätigkeit im Freien aus und sind dadurch besonders gefährdet." Neuer trainiert mit dem FC Bayern regelmäßig auf den Plätzen draußen an der Säbener Straße.

"Die UV-Strahlung ist ein sehr hoher Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs", so Professor Doktor Bloch. Er fügt an: "Gerade in jungen Jahren erhöht das das Hautkrebsrisiko deutlich. Es kommt nicht unbedingt so früh im Leben zum Vorschein, aber gerade im jugendlichen Alter ist es so, dass eine hohe Sonnenexposition Zellveränderungen in der Haut hervorrufen kann."

Und genau dies kann langfristig in einer Erkrankung resultieren, ergänzt der Mediziner: "Wenn die veränderten Zellen in der Haut verbleiben, dann kann es dazu führen, dass über die Jahre ein Tumor entsteht. Oft bleiben diese entarteten Krebszellen lange Zeit stumm und irgendwann fangen sie an, sich zu entwickeln."

Professor Dr. Wilhelm Bloch: Er ist Sportmediziner.
Professor Dr. Wilhelm Bloch

Prof. Dr. Wilhelm Bloch

Er arbeitet am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln. Zudem hat er jahrelang in einem Sonderforschungsbereich der Dermatologie dort gearbeitet. Er sagt selbst: "Ich habe an verschiedenen Hautprojekten mitgearbeitet. Da gehört auch Hautkrebs dazu."

Ort der sportlichen Tätigkeit ist entscheidend

Es gibt verschiedene Arten von Hautkrebs. So genannte Melanome, also schwarzer Hautkrebs, sind meist durch die Veränderungen von Leberflecken bekannt. "Sie treten häufiger früher auf", sagt Sportmediziner Bloch. "Es gibt Basaliome. Diese entstehen eher im späteren Lebensjahr, ab dem Alter von 50 bis 60. Diese kann man auch lokal behandeln und operativ entfernen", erklärt er weiter. Zudem gibt es noch sogenannte Spinaliome. "Auch das sind Tumore, die eher im Alter entstehen", so Bloch.

Entscheidend ist auch, wo ein Sportler lebt und wo er seine athletischen Tätigkeiten ausübt. Das erklärt der Sportmediziner so: "In Australien zum Beispiel ist die Sonnenexposition höher und die Inzidenzen für Hautkrebs sind höher als bei uns und in unserem Breitengrad. Dort tritt der Hautkrebs auch früher auf, weil Kinder schon früh der Sonne ausgesetzt sind. So können Hautveränderungen wie vor allem Melanome entstehen." Das musste auch der australische Schwimmer und Rio-Olympiasieger über 400-Meter-Freistil, Mack Horton, erfahren.

Ein Fan des Sportlers hatte sich Sorgen gemacht, weil er auf Bildern der Spiele von 2012 und im Vergleich zu denen 2016 eine Veränderung eines Leberflecks von Horton festgestellt hatte. Die Person schrieb anonym an sein Ärzteteam. Der Schwimmer zeigte sich daraufhin oberkörperfrei und mit einem Pflaster an der Stelle des Leberflecks. Dazu schrieb er: "Ein großes Lob an die Person, die dem Arzt meines Schwimmteams gemailt hat, damit ich meine Leberflecke untersuchen lasse. Gute Entscheidung. Eine sehr gute Entscheidung."

"Ganz wichtig, sich zu schützen"

Professor Bloch pocht daher auf eine gute Prävention, damit es gar nicht erst so weit wie bei Horton oder Neuer kommt: "Es ist ganz wichtig, sich zu schützen. Sich der Sonnenexposition nicht ungeschützt auszusetzen. Lieber mal ein langärmeliges Shirt anziehen und das Gesicht mit Sonnencreme mit einem guten UV-Filter schützen und wo es geht, im Schatten Sport treiben. Aber auch im Schatten gibt es UV-Strahlung. Wenn man Tennis spielt, ist ein 50er-Schutz sinnvoll. Jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko. Zudem gibt es Menschen, die nicht so vor Hautkrebs geschützt sind, weil sie eine geringere Pigmentierung und hellere Haut haben." Daher rät der Mediziner auch zu regelmäßigen Checks der Haut.

Und dies auch schon im frühen Alter. Die Sporthochschule Köln hat mit der dermatologischen Abteilung bereits für Aufklärung in Form eines "Sonnenbusses" gesorgt, der beispielsweise zu Sportvereinen gefahren ist und dort auf die Gefahren von zu viel UV-Einstrahlung aufmerksam gemacht hat.

"Wenn sich die Haut verändert, dann sollte man das von einem Hautarzt abchecken lassen. Wenn ein Leberfleck unregelmäßige Außenräder hat oder wenn ein roter Hof um den Leberfleck entsteht, oder dieser schuppt, ist ein Arztbesuch sinnvoll, da ein Warnzeichen gegeben ist. Zudem ist die Vermeidung eines Sonnenbrands wichtig", erklärt Bloch abschließend.

Verwendete Quellen
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