Trainer Trares stocksauer Wegen Corona: Zweitligist Würzburg will Torwart im Feld einsetzen
News folgenDie Partie der Kickers am Mittwoch fiel wegen eines positiven Corona-Tests im Verein aus. Am Samstag soll der Aufsteiger aber antreten. Das bringt Trainer Trares auf die Palme – und auf besondere Ideen.
Trainer Bernhard Trares vom Corona-geplagten Zweitliga-Schlusslicht Würzburger Kickers erwägt in seiner Not eine ungewöhnliche Maßnahme, die Erinnerungen an die deutsche Nationalmannschaft bei der EM 1996 wach ruft. Weil ihm im Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 am Samstag (13.00 Uhr/Sky) nur "elfeinhalb" einsatzfähige Feldspieler zur Verfügung stünden, könnte sogar ein Torwart als solcher zum Einsatz kommen, sagte Trares: "Auch das ist ein Plan."
Zu einer ähnlichen Verzweiflungstat sah sich Bundestrainer Berti Vogts angesichts der großen Personalnot beim Titelgewinn vor fast 25 Jahren in England gezwungen. Damals wurden für die Ersatzkeeper Oliver Kahn und Oliver Reck vor dem Finale schon Feldspieler-Trikots beflockt. Zum Einsatz kamen beide gegen Tschechien letztlich nicht.
Trares: "Muss mich zurückhalten, dass ich nicht platze"
Trares kochte bei der virtuellen Presserunde am Freitag vor Wut. "Das ist kein Sport, das ist Politik", schimpfte er angesichts der Tatsache, dass er mit einem Rumpfteam spielen muss und meinte: "Ich muss mich sehr zurückhalten, dass ich nicht platze."
Hintergrund ist der positive Corona-Test bei einem Mitglied des Funktionsteams. Daraufhin hatte das Gesundheitsamt "bis auf Weiteres" eine Quarantäne für die Kickers angeordnet. Das für Mittwoch geplante Heimspiel gegen den FC St. Pauli wurde deshalb abgesetzt, inzwischen wurden aber vier Profis wieder aus der Isolation entlassen. Weil Würzburg damit auf die laut Statuten vorgesehene Mindestzahl an Spielern kommt, soll Trares' Mannschaft auflaufen.
"Es wird kein reguläres Spiel, das ist klar", sagte der Coach und setzte sich für eine Verlegung ein: "Ich appelliere an die Vernunft der verantwortlichen Leute."
- Nachrichtenagentur sid
