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Schalke-Legende Asamoah über Aussagen von Tönnies: "Bin geschockt"


Rassismusvorwürfe gegen Tönnies
"Er beleidigt mich": Asamoah kritisiert Schalke-Boss

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 05.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Klare Worte: Schalke-Ikone Gerald Asamoah.Vergrößern des Bildes
Klare Worte: Schalke-Ikone Gerald Asamoah. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die rassistischen Aussagen von Clemens Tönnies sorgen weiter für viel Aufregung rund um Schalke 04. Nun schalten sich auch eine Klub-Ikone und die Bundesjustizministerin ein.

Der frühere deutsche Fußball-Nationalspieler und Ex-Schalke-Profi Gerald Asamoah hat Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies nach dessen umstrittenen Aussagen scharf kritisiert. "Seine Äußerung hat mich sehr überrascht, geschockt und auch verletzt. Er beleidigt mich und alle anderen Betroffenen", schrieb der 40-Jährige am Sonntagabend auf Instagram. Zugleich forderte Asamoah, der bei den Gelsenkirchenern Teammanager der U23 ist, Konsequenzen: "Das können wir nicht dulden."

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"Ich bin ehrlich gesagt etwas sprachlos. Ich arbeite schon lange mit Clemens Tönnies zusammen und wir sind auch schon lange eng befreundet", sagte der in Ghana geborene Asamoah und stellte klar: "Mir gegenüber hat er sich nie rassistisch verhalten."

Tönnies habe sich bei ihm persönlich gemeldet und sich für sein Verhalten entschuldigt. "Nichtsdestotrotz werden wir uns zeitnah zusammensetzen, denn so etwas darf nicht passieren (!!) und es ist traurig, dass wir 2019 immer noch über so etwas sprechen müssen."

Asamoah, Vize-Weltmeister von 2002, spielte von 1999 bis 2010 für die Königsblauen und gewann mit dem FC Schalke zweimal den DFB-Pokal. Der Publikumsliebling ist seit 2013 auch Vereinsbotschafter der Schalker.

Unterdessen hat sich auch die Bundesregierung eingeschaltet. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) kritisierte Tönnies scharf: "Wer dumpfen Rassismus verbreitet, stellt sich gegen Hunderttausende Fußballfans. Die übergroße Mehrheit steht klar für Menschlichkeit und Toleranz", sagte die Justizministerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

"Das darf man nicht gefährden"

Lambrecht forderte den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf, sich mit dem Vorfall zu beschäftigen. "Wir müssen ganz klar machen: Wir lassen uns nicht spalten. Rassismus muss man überall laut und deutlich widersprechen: in sozialen Netzwerken, im Verein, im Job und auf dem Fußballplatz." Lambrecht sagte weiter: "Nirgendwo gelingt Integration so gut und so schnell wie im Sport. Das darf man nicht gefährden."

Tönnies drohen auch Konsequenzen vom DFB. Die Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes wird sich bei ihrer nächsten Sitzung am 15. August mit dem Vorfall beschäftigen. Das bestätigte der Vorsitzende des Gremiums, Nikolaus Schneider, der Deutschen Presse-Agentur. "Wir werden das Thema in unserem Kreis bereden", sagte Schneider am Sonntag.

Ehrenrat tagt am Dienstag

Tönnies hatte nach einem Bericht der Zeitung "Neue Westfälische" beim Tag des Handwerks in Paderborn als Festredner Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren", sagte Tönnies. Für diese Aussagen hatte er sich später entschuldigt und sie als "töricht" bezeichnet.


Über seine Zukunft bei Schalke 04 entscheidet am Dienstag der Ehrenrat. Dort kann Tönnies noch einmal Stellung nehmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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