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HSV nach dem Aufstiegs-Desaster: So geht es bei den Hamburgern weiter


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Nach Aufstiegs-Desaster: Die harte neue HSV-Realität


Aktualisiert am 14.05.2019Lesedauer: 3 Min.
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Ratlose Gesichter: Die HSV-Spieler nach dem 1:4 beim SC Paderborn.Vergrößern des Bildes
Ratlose Gesichter: Die HSV-Spieler nach dem 1:4 beim SC Paderborn. (Quelle: DeFodi/imago-images-bilder)

Nach dem verpassten Wiederaufstieg werden auf den HSV schwere Zeiten zukommen – die sogar den bisherigen Tiefpunkt der Vereinsgeschichte in den Schatten stellen könnten.

Ganz bittere Wochen in Hamburg: Der HSV hat das große Ziel der Saison verpasst – der direkte Wiederaufstieg in die Bundesliga ist krachend gescheitert. Nach dem Abstieg letztes Jahr ist dieser Rückschlag der nächste Tiefpunkt der langen Vereinsgeschichte. Jetzt müssen die Rothosen eine zweite Saison in der 2. Liga antreten – das Ziel für den Traditionsklub wird aber dasselbe bleiben: Die Rückkehr ins Oberhaus.


Doch jetzt könnte es noch schwerer werden für die Hamburger – aus vielen Gründen. So geht es nun weiter mit der Mannschaft von (Noch-)Trainer Hannes Wolf:

Weniger Einnahmen: 20,7 Millionen Euro erhielt der HSV 2018/19 aus den TV-Erlösen, lag damit in der 2. Liga auf Platz zwei. Nur der 1. FC Köln (23,9) erhielt noch mehr. Unterschied: Die Kölner haben mit ihrem hochkarätigen Kader den Aufstieg geschafft – Hamburg aber nicht. Nun müssen sich die Hanseaten auf deutlich geringere Einnahmen einstellen. Denn die Deutsche Fußball-Liga (DFL) verteilt die TV-Gelder nach einer Fünf-Jahres-Wertung, in der Hamburg nun noch schlechter dasteht. Bitter: Eigentlich soll der Verteilungsschlüssel der DFL den Bundesliga-Absteigern zugute kommen, um einen Totalabsturz zu verhindern – allerdings hauptsächlich im ersten Jahr.

Folge für den HSV nun: Die namhaft besetzte Mannschaft wird der Klub so nicht zusammenhalten können – und der letzte (vermeintliche) Vorsprung auf die Zweitligakonkurrenz ist weg. Denn auch die Sponsorengelder werden nicht mehr so üppig ausfallen – im schlimmsten Fall könnten auch Arbeitsplätze in der Geschäftsstelle in der Sylvesterallee gestrichen werden.

Umbruch im Kader: Gleich mehrere Leistungsträger werden den Verein verlassen, jetzt, da feststeht, dass der HSV ein weiteres Jahr zweitklassig sein wird – und nun Gehälter einsparen muss. Die Abschiede von Torjäger Pierre-Michel Lasogga (Vertrag wird nicht verlängert) und Lewis Holtby stehen fest, auch Talent Jann-Fiete Arp wird gehen, wechselt zum FC Bayern München. Mittelfeldspieler Orel Mangala kehrt zurück zum VfB Stuttgart, der den Belgier zuvor nach Hamburg verliehen hatte, der Südkoreaner Hee-chan Hwang muss wieder zu RB Salzburg.

Das meiste Geld einbringen würde dem HSV ein Verkauf von Douglas Santos – der Brasilianer war einer der wenigen Lichtblicke der Mannschaft (37 Pflichtspiele, zwei Tore, sechs Vorlagen). Aktueller Marktwert des 25-Jährigen: 7,5 Millionen Euro. Bayer Leverkusen soll interessiert sein, sollte Linksverteidiger Wendell (beim AS Rom im Gespräch) die Werkself verlassen. Auch ein Verkauf von Filip Kostic, der an Eintracht Frankfurt noch ausgeliehen ist, könnte helfen – die "Sport Bild" berichtet, dass die Hessen den Serben schon in diesem Sommer fest verpflichten könnten, obwohl Kostic noch bis 2020 ausgeliehen ist. Ein Kostic-Transfer zur Eintracht würde dem HSV dann weitere 6,5 Mio. bringen.

Das könnte aber noch längst nicht alles sein. Auch etablierte Größen wie Kapitän Aaron Hunt, Defensivspieler Gotoku Sakai (beide seit 2015 im Verein) oder der aktuell dauerverletzte Verteidiger Kyriakos Papadopoulos könnten den Klub verlassen – die Hierarchie in der Mannschaft würde damit ordentlich durcheinandergewirbelt werden.

Zukunft des Trainers: Dass Hannes Wolf nach dem verpassten Aufstieg weiter im Amt bleibt, scheint aktuell fast ausgeschlossen. Sportvorstand Rolf Becker kündigte bereits an, die Führungsetage werde nun "knallhart analysieren". Auch Wolf wird dabei auf den Prüfstand gestellt werden. Zuletzt acht Spiele in Folge ohne Sieg, blamable Vorstellungen gegen Magdeburg (1:2 am 28. Spieltag), Ingolstadt (0:3 letzte Woche) und zuletzt gegen Paderborn (1:4) – Hamburg hat den Aufstieg selbst aus der Hand gegeben, Wolf gab dabei selbst kein souveränes Bild ab.

Unglaublich: Sollte es zu einem erneuten Trainerwechsel kommen, wäre es HSV-Trainer Nummer 19 in den letzten zehn Jahren. Nicht auszuschließen ist dazu, dass es auch in der Hamburger Chefetage zu Veränderungen kommt – zuletzt rechneten die Klublegenden Uwe Seeler und Felix Magath mit ihrem früheren Verein ab – und nahmen dabei auch das Management in die Pflicht. "Vor Wochen wollte niemand beim HSV kritische Töne hören", schrieb Magath auf Facebook. "Es sind beim HSV viele falsche Entscheidungen getroffen worden. Wer übernimmt jetzt die Verantwortung?"

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
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