Schneckenrennen im Aufstiegskampf Magdeburg und 96 patzen – Elversberg plötzlich Dritter

Die SV Elversberg träumt vom Aufstieg in die Bundesliga. Hannover 96 kann diesen langsam aber sicher begraben. Auch Magdeburg patzte.
Ein 3:1-Auswärtssieg (0:1) bei Hannover 96 lässt die SV Elversberg von der Bundesliga träumen. Die Saarländer springen nach dem Erfolg bei den Niedersachsen vorerst auf Rang drei der Tabelle. Hannover verharrt auf Platz acht und hat mittlerweile bereits vier Punkte Rückstand auf die Aufstiegsränge.
Phil Neumann hatte die Heimelf am 129. Vereinsgeburtstag zunächst in Führung gebracht (12. Minute). Im zweiten Durchgang drehten die Gäste dann aber die Partie durch einen lupenreinen Hattrick von Fisnik Asllani (55., 78., 90.+8).
Parallel patzte auch der 1. FC Magdeburg. Das Team von Trainer Christian Titz verlor überraschend bei Kellerkind Ulm mit 0:1 (0:1). Torjäger Semir Telalović traf für die "Spatzen" (17.).
Hertha BSC und Darmstadt 98 trennten sich derweil mit einem 1:1-Unentschieden (0:0). Isac Lidberg schockte den Hauptstadtklub kurz nach der Pause (48.). Der Ausgleich fiel nach etwas mehr als einer Stunde durch ein Eigentor von Aleksandar Vukotić (62.).
Hannover 96 – SV Elversberg
Beide Mannschaften lieferten sich eine Partie auf hohem Zweitliga-Niveau. In der ersten Halbzeit war Hannover 96 zumeist tonangebend. Vor allem nach der Führung von Neumann kamen die Gastgeber immer besser ins Spiel. Die Elversberger hielten mit Zweikampfstärke dagegen, brachten sich aber zu selten in aussichtsreiche Abschlusspositionen.
Nach der Pause änderte sich das Bild komplett. Die Elversberger kamen mit Schwung aus der Kabine, drängten die Gastgeber phasenweise in deren Hälfte. Asllani vollendete einen starken Pass von Elias Baum zum Ausgleich. Von Hannover 96 war in der Offensive kaum noch etwas zu sehen. Erneut war es Asllani, der mit seinem 16. Saisontor die Wende perfekt machte.
Trauriger Höhepunkt der Partie: In der Nachspielzeit verletzte sich Jessic Ngankam bei einem Zweikampf mit Elversbergs Paul Stock und musste auf der Trage vom Feld gebracht werden. Asllanis dritter Treffer danach war zwar sehenswert, rückte angesichts des Pechs von Ngankam aber in den Hintergrund.
SSV Ulm – 1. FC Magdeburg
Die Gastgeber begannen gegen die beste Auswärtsmannschaft der 2. Liga sehr selbstbewusst. Die Schützlinge von Trainer Robert Lechleiter bauten sofort Druck auf. Und nach etwas mehr als einer Viertelstunde belohnten sich die Schwaben. Der in die Startelf zurückgekehrte Telalović verwertete die gute Vorarbeit von Aaron Keller mit seinem zehnten Saisontreffer zum 1:0.
FCM-Coach Titz reagierte früh und brachte schon in der 29. Minute Connor Krempicki für Abu-Bekir El-Zein, um mehr Kontrolle im Mittelfeld zu erhalten. Die Gäste wurden zwar etwas aktiver, doch klare Gelegenheiten blieben aus.
Zu Beginn der zweiten Hälfte musste die Partie kurz unterbrochen werden, da die Magdeburger Fans in ihrer Kurve Pyrotechnik abbrannten. Auf dem Feld passierte nicht mehr viel. Der SSV brachte den umjubelten fünften Saisonsieg über die Zeit.
Hertha BSC – Darmstadt 98
Den aufmerksam und auch motiviert agierenden Berlinern fehlte es lange an Wucht und Tiefe im Spiel vor dem gegnerischen Tor. Nach der Führung durch Lidberg, der in Abstauber-Manier einen Abklatscher von Hertha-Keeper Tjark Ernst nutzte, stemmten sich die Berliner aber gegen die drohende Niederlage – mit Erfolg. Wenngleich ein Eigentor herhalten musste.
Danach drängten die Berliner auf den Siegtreffer, gelingen sollte er aber nicht mehr. Bei der besten Gelegenheit in der Nachspielzeit traf Kapitän Toni Leistner den Pfosten.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa