"Er war unglaublich" "Legende" – so ließ Verstappens Teamkollege Hamilton verzweifeln
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Max Verstappen ist Formel-1-Weltmeister 2021. Dass es im Saisonfinale noch in allerletzter Sekunde geklappt hat, daran hat Teamkollege Sergio Perez großen Anteil – denn er spielte eine tragende Rolle.
Max Verstappen wollte seinen Teamkollegen gar nicht mehr loslassen nach diesem unfassbaren Krimi zum Saisonfinale der Formel 1. Da stand er nach dem Großen Preis von Abu Dhabi neben Red-Bull-Teamchef Christian Horner und drückte Sergio Perez so innig, als hätte er dem Mexikaner sein Leben zu verdanken.
Aus Rennsportsicht gesehen: Das stimmt sogar! Denn Sergio Perez spielte eine ganz wichtige Rolle dabei, dass es für den Niederländer doch noch klappte mit seinem ersten WM-Titel. Und das schon früh im Rennen.
Runde 14: Verstappen kommt zum Reifenwechsel in die Box, in der folgenden Runde holt sich auch Hamilton neue Pneus – und Perez übernimmt die Führung. Hamilton kommt auf Platz zwei wieder auf die Strecke, während sich Verstappen schon wieder auf Rang vier vorgearbeitet hat. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis der Brite auch an Perez vorbei- und mit dem überlegenen Motor weit davonzieht. Doch noch ist es nicht so weit. Denn Perez macht es seinem Gegner so schwer wie möglich, lässt ihm keinen Raum.
►Runde 20: Aus der Box kommt das Signal an Perez, den immer näher kommenden Hamilton unbedingt weiter aufzuhalten, um Verstappen Zeit zum Aufholen zu geben. Und der 31-Jährige kämpft wie ein Verrückter. Erst zieht Hamilton im DRS-Fenster vorbei, doch in der nächsten Kurve nutzt Perez sofort selbst das DRS und holt sich Platz eins wieder zurück. Geht im letzten Sektor vom Gas, zwingt den siebenfachen Weltmeister damit auch zum Bremsen. "Das ist gefährliches Fahren", meckert Hamilton über Funk.
►Runde 21: Erst jetzt kann Hamilton endlich vorbeiziehen, Perez gibt auf – doch das Manöver war erfolgreich: Denn Verstappen ist nun schon in Schlagdistanz, konnte durch die "Blockade" seines Teamkollegen sechs (!) Sekunden aufholen, hat nur noch zwei Sekunden Rückstand. "Checo ist eine Legende" feiert der Niederländer seinen Helfer über Funk.
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Bitter: Zwei Runden vor Schluss wird Perez in die Box gerufen – und muss sein Auto abstellen. Aus im letzten Rennen. Aber was für ein Einsatz – und Riesenlob vom Teamkollegen nach dem Rennen: "Nein, ich hätte Lewis nicht mehr bekommen", gestand Verstappen ein. "Er war zu schnell, auch mit meinen frischen Reifen hätte es nicht mehr gereicht. Und ohne Checo würde ich jetzt auch nicht hier sitzen. Er war unglaublich." Und weiter: "Ich habe früh in der Saison gemerkt, dass er ein toller Mensch ist, einer, der es ernst meint. Er hat heute wieder gezeigt, dass er ein Teamplayer ist. Ich hoffe, wir können viele Jahre zusammenarbeiten."
Perez selbst blieb bescheiden: "Max hätte in der Situation mit Lewis das gleiche für mich getan. Es war schon sehr intensiv, Lewis da etwas aufzuhalten, denn sonst hätte er das Rennen in der Tasche gehabt und einen leichten Sieg eingefahren. Da hat es dann gezählt. Ich habe ein bisschen dazu beigetragen, aber Max hat natürlich auch dafür gearbeitet." Ohne seinen Teamkollegen aber wäre es für Max Verstappen noch ein ganzes Stück schwerer geworden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID