Formel 1 in der Türkei Riesen-Überraschung! Stroll holt erste Pole Position seiner Karriere
Zwei Unterbrechungen, Fahrer drehen sich auf der Strecke: Das Qualifying ist für die Formel 1-Piloten schwierig. Ferrari kommt mit den Bedingungen nicht zurecht – und Racing Point sorgt für einen Paukenschlag.
Nach seiner ersten Pole Position in der Formel 1 brüllte Lance Stroll erst am Boxenfunk seine Freude heraus und fiel dann seinen Mechanikern in die Arme. "Das ist eines der Highlights meiner Karriere", sagte der 22-jährige Kanadier. In seinem Racing-Point-Wagen behielt Stroll im zeitweise unübersichtlichen Rutsch- und Regenchaos in Istanbul die Nerven und stahl Weltmeister Lewis Hamilton die Show. Während sich der Brite mit Rang sechs begnügen musste, geht Stroll am Sonntag (ab 11.10 Uhr im Liveticker bei t-online) beim Großen Preis der Türkei überraschend von Startplatz eins ins Rennen.
Stroll, Sohn von Team-Mitbesitzer und Multi-Milliardär Lawrence Stroll, raste in 1:47,765 Minuten in der Qualifikation nach vorne. Sein Team feierte den unerwarteten Erfolg überschwänglich mit einem wilden Tweet – einem Buchstabensalat, der die unaussprechliche Freude ausdrücken sollte.
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Platz zwei sicherte sich Red-Bull-Fahrer Max Verstappen aus den Niederlanden vor dem Mexikaner Sergio Perez im zweiten Racing Point. Hamilton steht im Silberpfeil hingegen vor einer Aufholjagd. Der 35-jährige Brite kann bereits vorzeitig zum siebten Mal Weltmeister werden und nach Titeln mit Rekordchampion Michael Schumacher gleichziehen. Dafür muss er vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas bleiben. Der Finne wurde nur Neunter.
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Sebastian Vettel verpasste den letzten Qualifikations-Abschnitt und wurde in seinem Ferrari Zwölfter, während sich Teamkollege Charles Leclerc mit Rang 14 begnügen musste. "Es ist nicht so toll, wenn man so viel rumrutscht", sagte der viermalige Weltmeister Vettel. Zu Beginn war es aufgrund des starken Regens zu einer mehr als 40-minütigen Zwangspause gekommen. Zudem sorgte der besonders rutschige Asphalt bei den Fahrern wieder für viele Schwierigkeiten.
"Wir haben einfach keine Temperatur in die Reifen bekommen. Ich bin deswegen nicht zufrieden", sagte Vettel: "Im Regen tun wir uns schwer. Ich dachte, dass wir hier ein bisschen besser klarkommen." Beim Grand Prix, dem viertletzten in dieser Saison, soll es am Bosporus allerdings wahrscheinlich nicht regnen. "Es scheint, dass wir immer noch Nachholbedarf haben", sagte Vettel allerdings.
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Erstmals in diesem Jahr gehen weder Hamilton noch Bottas von ganz vorne auf die Strecke. Dafür nun Stroll, der ab der nächsten Saison neuer Teamkollege von Vettel wird. Beide werden dann für das neue Werksteam von Aston Martin, den Nachfolger von Racing Point, fahren. Der Hesse Vettel erhält nach sechs Ferrari-Jahren das Cockpit von Perez, der weichen muss und noch einen neuen Arbeitgeber sucht.
Stroll ist der erste kanadische Polesetter seit Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve im Jahr 1997. "Mir fehlen die Worte. Ich hatte das nicht erwartet", sagte Stroll. Der Youngster ist alles andere als unumstritten und leistete sich in der Vergangenheit schon mehrere Ausrutscher. Der WM-Elfte hatte in den letzten Rennen keine Punkte eingefahren, stand als Dritter in Monza 2020 aber bereits auf dem Podest. "Ich hatte so viel Druck, aber habe diese letzte Runde gut hinbekommen", sagte Stroll, der sich zuletzt auch mit dem Coronavirus infiziert hatte.
- Twitter: Formula 1
- Nachrichtenagentur dpa