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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Formel 1 in Brasilien Vettel wütet nach Crash mit Leclerc: "So ein Bockmist aber auch!"
Die beiden Ferrari-Piloten bringen sich beim Rennen in Sao Paulo gegenseitig um mögliche Platzierungen auf dem Treppchen – und sorgen damit für den nächsten Tiefpunkt im Verhältnis miteinander. Nach dem Rennen äußern sich beide Fahrer – und sind sichtlich angespannt.
Wenn Sebastian Vettel im Ferrari-Teamfunk auf Deutsch flucht, dann muss etwas wirklich Ernstes passiert sein. "Mein Gott, muss das denn sein? So ein Bockmist aber auch!" schrie der viermalige Weltmeister in der Kommunikation mit der Box beim Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo – dann gerade hatten er und sein Teamkollege Charles Leclerc gegenseitig aus dem Rennen geschossen. Auch der Monegasse fluchte, fuchtelte noch auf der Strecke mit den Armen in Richtung des vor ihm fahrenden Vettel.
Was war passiert? Runde 66, nur fünf Runden vor Schluss: Vettel und Leclerc kämpfen miteinander um einen Podiumsplatz, der Youngster geht am Heppenheimer vorbei – doch Vettel gibt nicht kleinbei, will kontern. Auf der nächsten Geraden kommt es zur Berührung beider Boliden – und zum Desaster! Denn Vettel schlitzt sich dabei den linken Hinterreifen auf, bei Leclerc bricht sogar die Radaufhängung vorne rechts. Das Aus für beide Scuderia-Piloten – die dann im Teamfunk ihrem Frust freien Lauf lassen.
Vettel: "Es ist bitter"
Einen Alleinschuldigen am Crash gab es allerdings nicht, beide Fahrer verhielten sich falsch, gingen ein zu großes Risiko – und standen dann am Ende ganz ohne Punkte da. Allerdings machte Vettel beim Vorfall die unglücklichere Figur. Nach dem Rennen gab er sich im Gespräch mit "Sky" und "RTL" beherrscht, wirkte aber deutlich angespannt und musste sich sichtlich beherrschen. "Blöd fürs Team, dass zwei Autos nicht die Zielflagge sehen," sagte der 32-Jährige und versuchte sich an einer Erklärung des Unfalls. "Charles hat versucht, in der ersten Kurve zu überholen, ich habe die erste Kurve aufgegeben und mich auf die Gerade konzentriert." Doch dort kam es dann zum Crash. "Das Rennen ist gelaufen, es ist bitter. Ich denke, es hätte heute besser ausgehen können."
Leclerc allerdings deutete an, dass er die Schuld bei Vettel sieht: "Ich habe in Kurve 1 überholt, und vor Kurve 3 hat Seb versucht, außen vorbeizukommen. Ich habe ihm den Raum gelassen, dann hat er mich eingequetscht, und später haben sich unsere Autos berührt." Der 22-Jährige gab sich etwas zerknirscht versöhnlich: "Ich habe Sebastian noch nicht gesehen, aber wir sind reif genug, das hinter uns zu lassen."
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Auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto mühte sich, die Situation zu entschärfen: "Solche Dinge sollten nicht passieren, das wissen auch beide Fahrer. Ich bin enttäuscht, aber wir werden das analysieren und mit ihnen sprechen. Beide Fahrer haben sich entschuldigt. Wir sollten jetzt nicht in der Hitze des Gefechts reagieren."
Dass bei Ferrari wohl eher unruhige Tage anstehen werden, scheint aber klar.
- eigene Beobachtungen
- Aussagen von Sebastian Vettel, Charles Leclerc und Mattia Binotto bei "Sky" und "RTL"