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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Formel 1 in China Ferrari in der Krise: Strategie-Chaos sorgt für Ärger
Wieder einmal hat Ferrari gegen Mercedes keine Chance. Das liegt nicht nur am klar unterlegenen Auto, auch strategisch zeigen die Roten wieder Schwächen. Vor allem Leclerc ist darüber angefressen.
Der 1000. Grand Prix der Formel-1-Geschichte sollte zum Wendepunkt für Ferrari werden. Doch einmal mehr herrscht bei den Roten das Chaos, die Enttäuschung über den bisherigen Saisonverlauf ist groß.
Einmal mehr wurde die Scuderia von Mercedes vorgeführt. Im Qualifying und im Rennen hatten die Roten gegen die Silberpfeile keine Chance.
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Nicht nur das unterlegene Auto war dabei ein Faktor, auch die Rennstrategie von Ferrari wirft Fragen auf. Vor allem Charles Leclerc war während des Rennens sichtlich angefressen.
Was war passiert? Vettel, der weiterhin den Nummer-Eins-Status bei Ferrari innehat, verlor am Start seinen dritten Platz an seinen Teamkollegen Charles Leclerc.
"Lass Sebastian vorbei"
Schnell stellte sich aber heraus, dass der Heppenheimer schneller war als der Monegasse. Doch anstatt Vettel gleich zu Beginn per Stallorder an Leclerc vorbeizulassen, wartete man am Kommandostand bis zur zehnten Runde, ehe die Ansage kam: "Lass Sebastian vorbei, lass Sebastian vorbei."
Vettel war nun Dritter, allerdings waren die Mercedes durch die Unstimmigkeit bei Ferrari bereits enteilt und das lange Zögern hatte für den Deutschen zudem Konsequenzen. Die Reifen waren durch das bremsintensive Hinterherfahren in Mitleidenschaft gezogen, Vettel konnte keinen Boden auf die Silberpfeile gut machen.
Leclerc schimpft über Funk
Auch für die Chemie innerhalb des Teams war die zaghafte Entscheidung nicht gut. Leclerc schimpfte über Funk: "Ich weiß nicht, was wir hier machen, aber ich bin schneller".
Dabei lag der 21-Jährige falsch. Vettel war tatsächlich schneller als sein Teamkollege, die Entscheidung also grundsätzlich richtig.
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Aber: Sie war nicht konsequent und kam zu spät. Ob Ferrari mit einer früheren Entscheidung für Vettel den Silberpfeilen ernsthaft Konkurrenz hätte machen können, darf anhand der Unterschiede der Autos bezweifelt werden. Dennoch ist sie ein weiteres Beispiel für die vielen kleinen Fehler, die sich Ferrari bereits zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison leistet.
Ganz im Gegensatz zu Mercedes. Im dritten Rennen feierte der deutsche Hersteller den dritten Doppelsieg und ist auf dem besten Wege, wieder beide Weltmeisterschaften einzufahren.
- Eigene Beobachtungen