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Formel 1: Ferraris Cockpit-Chaos hat fatale Folgen für Sebastian Vettel


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Nach Räikkönen-Aus
Ferraris Cockpit-Chaos hat fatale Folgen für Vettel

MeinungVon Tobias Ruf

Aktualisiert am 13.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Kimi Räikkönen (Vordergrund) und Sebastian Vettel gehen nach der Saison getrennte Wege. t-online.de-Redakteur Tobias Ruf (rechts oben) sieht das kritisch.Vergrößern des Bildes
Kimi Räikkönen (Vordergrund) und Sebastian Vettel gehen nach der Saison getrennte Wege. t-online.de-Redakteur Tobias Ruf (rechts oben) sieht das kritisch. (Quelle: imago-images-bilder)

Monatelang wurde spekuliert, jetzt ist es amtlich. Kimi Räikkönen muss Ferrari verlassen. Für diese Entscheidung hätte Ferrari keinen schlechteren Zeitpunkt wählen können. Denn sie wird seinem Teamkollegen Sebastian Vettel den WM-Titel kosten.

Das monatelange Rätselraten um das zweite Cockpit bei Ferrari zur Saison 2019 ist beendet. Wie schon lange spekuliert wurde, muss Kimi Räikkönen den italienischen Rennstall verlassen und wird durch den jungen Monegassen Charles Leclerc ersetzt.


Auf den ersten Blick ist dies eine Entscheidung für die Zukunft, für frischen Wind bei der Scuderia. Doch für die kurzfristigen Ziele des italienischen Rennstalls ist diese Personalie folgenschwer.

Vettel hat 30 Punkte Rückstand auf Lewis Hamilton. Gerade jetzt braucht er einen loyalen Teamkollegen, der seine eigenen Interessen hintenanstellt und für Vettel fährt. So wie es Valtteri Bottas schon seit Saisonbeginn für Hamilton tut.

Das wird Räikkönens letzte Chance

Doch stattdessen wird Räikkönen ausgebootet. Trotz einer starken Saison – Räikkönen liegt auf Rang drei der Fahrerwertung – hat er keine Zukunft bei Ferrari. Damit ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass er sich in den verbleibenden sieben Rennen voll und ganz in den Dienst seines Teamkollegen stellen wird.

Räikkönen wechselt zu Sauber. Dort kann er keine Rennen gewinnen. Zudem ist er bereits 38 Jahre alt. Sauber wird voraussichtlich seine letzte Station in der Formel 1 sein.

Das Druckmittel ist weg

Bleiben ihm also sieben Rennen, um noch einen Grand-Prix-Sieg in der Königsklasse des Motorsports einzufahren. Freilich wird er die Anweisung kriegen, für Vettel zu fahren und seinem Teamkollegen einen möglichen WM-Titel zu ermöglichen.

Er muss sich an die Stallorder aber nicht mehr halten. Das Druckmittel eines möglichen neuen Vertrages bei Ferrari ist weg. Er kann für sich fahren und seiner Karriere noch mindestens einen weiteren Erfolg hinzufügen.

So hätte Ferrari agieren müssen

Hätte man diese Personalie schon deutlich vorher geklärt, hätten sich Vettel und sein Umfeld darauf einstellen können. Auch Räikkönen hätte man so besser ins Boot holen können. à la: "Kimi, du hilfst uns dabei den Titel zu holen und wir belohnen dich in Richtung Saisonende mit freier Fahrt und möglichen Siegen". Das starke Auto hätte eine solche Konstellation durchaus möglich gemacht.

Auch um ein weiteres Jahr mit den finnischen Weltmeister von 2007 – übrigens der letzte Ferrari-Weltmeister – zu verlängern, wäre eine deutlich sinnvollere Alternative gewesen. Man hätte Räikkönen unter der Prämisse, voll für Vettel zu fahren, binden können. Und so ein schlagkräftiges Team gegen Mercedes aufstellen können.

So aber muss es Vettel im Saisonfinale gegen das klar strukturierte Mercedes-Duo mehr oder weniger alleine aufnehmen. Was einen möglichen Titelgewinn so nicht möglich macht.

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