Druck auf Hamilton und Rosberg wächst Barcelona-Crash: Mercedes-Boss droht mit Stallorder

Mercedes-Teamchef Toto Wolff erhöht den Druck auf seine Fahrer Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Falls sich ein fataler Crash wie in Barcelona wiederholen sollte, will der 44-Jährige offenbar eine Stallorder einführen.
Die Schmerzgrenze der Rivalität sei erreicht, "wenn sich beide in Kurve eins wieder von der Bahn schießen", sagte Wolff der "Sport Bild". "Passiert das öfter, müsste man die Option in der Hinterhand haben, eine Stallregie einzuführen", führte er weiter aus.
Bislang stellten die Teamverantwortlichen immer den sportlichen Aspekt in den Vordergrund und ließen beide - trotz ärgster Rivalität - frei gegeneinander fahren. Nun aber fürchtet Mercedes bei weiteren Vorfällen offenbar einen Imageschaden. Es berge Risiken "die beiden auf diesem Niveau ohne jegliche Stallregie aufeinander loszulassen", betonte Wolff. Beim Großen Preis von Spanien waren sich Rosberg und Hamilton bereits kurz nach dem Start gegenseitig ins Auto gefahren, beide Piloten fielen aus.
Wolff: "Muss die Kappe vor Nico ziehen"
Bereits beim vergangenen Rennen in Monaco griff Mercedes ins Renngeschehen ein. In der 16. Runde wurde Rosberg angewiesen, Hamilton überholen zu lassen. Diese Teamorder hatte aber nichts mit der Befürchtung zu tun, beide Fahrer könnten sich wieder abschießen.
"In Monaco haben wir Lewis nur an Nico vorbeigewunken, weil Nico klar Probleme mit seinem Auto hatte", erklärte Wolff. Rosberg befolgte die Anweisung ohne zu murren. Hamilton hatte freie Fahrt und holte sich später auch den Sieg.
Selbstverständlich war Rosbergs Fairplay-Aktion aber nicht. Der Deutsche kam am Ende als Siebter ins Ziel, sein Vorsprung in der WM-Wertung auf Hamilton schmolz auf 24 Punkte zusammen.
Rosberg hätte sich - gerade in Monaco - auch ganz im Zeichen der Rivalität breit machen und Hamilton am Überholen hindern können. Lob kommt daher von Wolff: "Da muss ich die Kappe vor Nico ziehen, dass er dem Team so den Sieg ermöglicht hat."