Danner stichelt gegen Rosberg "Hamilton hätte Nico nicht vorbeigelassen"

Nico Rosberg und seine Fairplay-Aktion mit Lewis Hamilton beim Formel-1-Rennen in Monaco: Während der WM-Führende von allen Seiten als "Gentlemen" gelobt wird, kritisiert Formel-1-Experte Christian Danner den Deutschen.
Der Teamgedanke von Rosberg sei zwar nobel, aber am Ende wolle er doch Weltmeister werden. "Sollten Nico am Ende der Saison zwei, drei, vier Punkte fehlen, wird er sich in den Hintern oder sonst wohin beißen", sagte der RTL-Experte zu "Bild". "Vor allen Dingen wenn du weißt, dass dein werter Teamkollege in der Vergangenheit solche Teamansagen gerne mal überhörte. Ich bin sicher, dass Hamilton an Nicos Stelle nicht so gehandelt und nicht vorbei gelassen hätte.“
"In Monaco musst du dich breit machen"
Rosberg hatte Hamilton in der 16. Runde nach einer Mercedes-Teamorder passieren lassen, weil sein Auto aufgrund von Brems- und Reifenproblemen einfach nicht in Fahrt kommen wollte. Für Danner ein schwaches Argument.
"Wenn du Weltmeister werden willst, machst du dich auch mit einem langsameren Auto gerade in Monaco, wo du kaum überholen kannst, so breit, dass dein ärgster Rivale nicht so leicht, oder besser gar nicht vorbei kommt", erklärte der 58-Jährige.
Rosberg zu weich für den Titel?
Nun wird die Diskussion wieder losgehen, ob Rosberg zu weich für den Titel ist. Diesen Vorwurf musste sich der 30-Jährige in der Vergangenheit schön öfter anhören. In entscheidenden Duellen mit Hamilton stecke er zu früh zurück oder handle zu uneigennützig, hieß es.
Die Fairplay-Aktion in Monaco kostete Rosberg auf jeden Fall wichtige WM-Punkte. Durch seinen siebten Platz und Hamiltons gleichzeitigen Sieg büßte er 19 Zähler auf seinen Teamrivalen ein. Rosbergs Vorsprung in der WM-Wertung schmolz auf 24 Punkte.