Race4Women Frauen im Motorsport: Vettel-Lob in Saudi-Arabien

Sebastian Vettel sieht die Welt mit kritischen Augen. Länder wie Saudi-Arabien im Sport boykottieren? Nicht seine Einstellung. Stattdessen stellt er sich einer besonderen Herausforderung.
Die Siegerehrung nach seinem Kartrennen in Saudi-Arabien nahm Sebastian Vettel natürlich selbst vor. Und sein Fazit zur zweiten Auflage des "Race4Women - Challenge Me" in Dschidda, bei dem insgesamt 20 Frauen und Mädchen gegen den 37 Jahre alten gebürtigen Heppenheimer antraten, fiel positiv aus.
"Im Vergleich zum Event vor vier Jahren ist das Interesse deutlich gestiegen", sagte der viermalige Formel-1-Weltmeister der Deutschen Presse-Agentur: "Natürlich kann man sagen, das passiert alles ein bisschen langsam. Andererseits ist es auch wichtig, dass es passiert."
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Vettel hebt den positiven Wandel hervor. "Mehr und mehr junge Frauen trauen sich, das Lenkrad – und bildlich gesprochen - mehr Kontrolle in ihrem Leben zu übernehmen", sagte er. 20 Frauen und Mädchen traten auf einer Kartbahn in Dschidda gegen den ehemaligen Formel-1-Piloten an.
"Man kann die Motorsport-Szene in Saudi-Arabien insbesondere im Nachwuchsbereich nicht mit Deutschland vergleichen. Einerseits hat Saudi-Arabien einen Grand Prix und Deutschland keinen", erklärte der gebürtige Heppenheimer. Andererseits gebe es in Saudi-Arabien praktisch keine motorsportspezifische Infrastruktur als Grundlage für den Einstieg.
2021, als Vettel selbst noch in der Formel 1 fuhr, hatte er das Event zum ersten Mal organisiert. Mittlerweile wurde dort laut Vettel auch eine Akademie gegründet.
Der nächste Grand Prix steht an
Am kommenden Wochenende tritt die Motorsport-Königsklasse in Dschidda an. Vettel, der seine Karriere nach der Saison 2022 beendet hatte, sprach sich auch gegen Boykotts von Sportgroßveranstaltungen in Ländern aus, die wegen ihrer Menschenrechtslage kritisiert und denen Sportswashing vorgeworfen wird.
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"Man kann die Haltung haben und sich für einen Boykott aussprechen. Man kann auch sagen: "Das ist alles nicht gut hier und da gibt es noch so viel zu tun." Ich kann die Haltung sogar verstehen, nur bringt sie meines Erachtens nichts", sagte Vettel: "Man ändert nichts, man spricht nichts damit an."
Vettel: Junge Frauen und Mädchen sollen ernst genommen werden
Sein Ansatz sei anders: "Wir versuchen, mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Wir wollen gerade bestimmte Gruppen ansprechen – in diesem Fall junge Frauen und Mädchen - und ihnen eine Stimme geben. Sie sollen gesehen werden, sie sollen ernst genommen werden."
Saudi-Arabien wird immer wieder wegen der Menschenrechtslage und speziell wegen der Rechte der Frauen kritisiert. Erst seit 2018 dürfen Frauen dort selbst Auto fahren. Vettel setzte sich schon gegen Ende seiner Karriere in der Motorport-Königsklasse intensiv für Menschenrechte und Nachhaltigkeit ein.
- Nachrichtenagentur dpa