"Aus allen Wolken gefallen" Basketball-Riese Bamberg vor dem Ruin
Sieben der letzten neun Basketball-Meisterschaften gingen nach Bamberg. Die Oberfranken dominierten zwischenzeitlich die Liga. Nun steht der Verein vor der Insolvenz.
Der frühere Basketball-Serienmeister Brose Bamberg steckt in einer finanziellen Schieflage. Liga-Boss Stefan Holz zeigte sich davon irritiert. "Mich hat das vollkommen überrascht, und ich bin gestern Abend aus allen Wolken gefallen", sagte der Geschäftsführer der Basketball Bundesliga (BBL) der Nachrichtenagentur sid am Donnerstag. Holz bezeichnete es als "nicht nachvollziehbar", dass die Franken ohne Abstimmung mit der BBL in der Öffentlichkeit von einer Insolvenzgefahr in ihrem Klub berichten.
Trennung von Beyer am Mittwoch
Der neunmalige deutsche Meister kann nach eigenen Angaben nur durch außerplanmäßige finanzielle Hilfeleistungen von der Brose Gruppe und des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Stoschek vor einer Insolvenz bewahrt werden. In diesem Zusammenhang gab Bamberg am Mittwoch auch mit sofortiger Wirkung die Trennung von Geschäftsführer Rolf Beyer bekannt. Als Grund führte der Klub "finanzielle Unregelmäßigkeiten" an. Beyer sollte seinen Posten eigentlich erst zum Jahresende räumen.
Auch der Vorsitzende des Lizenzierungsausschusses, Thomas Braumann, sah die Probleme bei Brose nicht kommen. "Die Unterlagen sind im April eingereicht und für gut befunden worden", sagte Braumann dem sid: "Sie haben die Lizenz ohne Auflagen bekommen. Zuletzt haben sie im Oktober berichtet, da war alles in Ordnung."
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Holz betonte, dass der Gutachterausschuss und der Lizenzierungsausschuss nun zunächst eine Stellungnahme des Vereins erhalten müssen, über mögliche Konsequenzen wollte er nicht sprechen. Die Statuten sehen bei Vergehen gegen die BBL-Richtlinien von Geldstrafen, über Punktabzug bis zum Lizenzentzug harte Strafen vor.
- Nachrichtenagentur sid