Hunderte Teilnehmer Beschäftigte der Bundesagentur für Arbeit im Warnstreik
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Die Beschäftigten von Bund und Kommunen fordern mehr Lohn und kürzere Arbeitszeiten. In Nürnberg demonstrieren rund 700 Beschäftigte vor der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit.
Knapp 700 Menschen haben nach Angaben des Beamtenbundes dbb vor der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg für mehr Einkommen und geringere Arbeitszeiten demonstriert. Die Beschäftigten der Behörde legten dabei im Rahmen eines Warnstreiks ihre Arbeit nieder. Zu möglichen Auswirkungen auf den Betrieb der Arbeitsagentur konnte ein Sprecher keine Angaben machen.
Der dbb-Verhandlungsführer im laufenden Tarifstreit mit Bund und Kommunen, Volker Geyer, warf der Arbeitgeberseite vor, sich in Ausreden zu flüchten. "Das hat mit echter Wertschätzung nichts zu tun", sagte Geyer vor den Beschäftigten verschiedener öffentlicher Einrichtungen bei der Demonstration.
Acht Prozent mehr Lohn gefordert
Zwar besteht laut dbb für die Bundesagentur für Arbeit ein eigener Haustarifvertrag, dieser orientiert sich allerdings weitgehend am Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Der dbb und die Gewerkschaft Verdi verhandeln mit dem Bund und den Kommunen über Einkommen und Arbeitszeit von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten. Die Gewerkschaften wollen unter anderem ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich durchsetzen.
Arbeitgeber bislang ohne eigenes Angebot
Die Arbeitgeberseite verweist unter anderem auf die Verschuldung der Kommunen und deren chronische Unterfinanzierung. Sie hatte nach der letzten Verhandlungsrunde Lösungen angemahnt, die auch der angespannten Haushaltslage der Kommunen gerecht werden würden.
In den bisher zwei Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. Die nächste Verhandlungsrunde findet von 14. bis 16. März statt, bis dahin wollen die Gewerkschaften den Druck auf die Arbeitgeber mit weiteren Warnstreiks erhöhen.
- Nachrichtenagentur dpa