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Kofferfabrik Fürth: Großraum Nürnberg bekommt queere Bühne


"Queering the Stage"
Franken bekommt erste regelmäßige queere Bühne

Von Lea Maria Kiehlmeier

15.02.2025 - 06:00 UhrLesedauer: 3 Min.
Cris Ortega (l.) und JJ Herdegen: Die beiden organisieren die erste regelmäßige queere Bühne der Reion.Vergrößern des Bildes
Cris Ortega (l.) und JJ Herdegen: Die beiden stecken hinter der neuen Veranstaltungsreihe. (Quelle: Iris Klopfer)
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Eine neue Kulturreihe feiert am Sonntag Premiere. In der Kofferfabrik gibt es die erste regelmäßige queere Bühne der Region.

Für Cris Ortega und JJ Herdegen geht mit "Queering the Stage" in der Fürther Kofferfabrik ein langgehegter Traum in Erfüllung. Mit der ersten regelmäßigen queeren Veranstaltungsreihe in der Kofferfabrik in Fürth wollen sie zeigen, wie unterhaltsam und vielfältig queere Kunst ist.

Die beiden organisieren schon länger Kulturveranstaltungen, unter anderem Poetry Slams und Theaterprojekte, in der Metropolregion Nürnberg. JJ Herdegen sagt vor dem Start am Samstag: "Der Kulturschock Verein ist auf uns zugekommen und uns war klar, dass wir das umsetzen wollen."

Cris Ortega ergänzt: "Die Veranstaltung soll Raum für eine Perspektive schaffen, die sonst nicht so viel Sichtbarkeit bekommt." Während der Pride Weeks in Erlangen und Nürnberg gebe es zwar ähnliche Veranstaltungen, aber queere Identität finde das ganze Jahr statt. Als Cris' Slam-Karriere 2015 begann, war er eine von einer Handvoll sichtbaren trans und non-binären Personen der deutschsprachigen Slam-Szene.

Für beide ist die inzwischen verstorbene Uschi Unsinn, eine der wohl bekanntesten Polit-Dragqueens der Region, mit ihrem Wahlspruch "Sichtbarkeit schafft Sicherheit" ein Vorbild.

Glitzer, Pronomen und Akzeptanz: Einfach da sein dürfen

Während "Queering the stage" soll der Bühnenraum Platz für Inspiration und Motivation geben sowie eine Repräsentationsform für queeres Leben sein. Die Veranstaltung soll nicht nur einen sicheren Ort für die Menschen auf der Bühne bieten, sondern auch für das Publikum. Es gebe kaum öffentliche Räume, die auch für Zuschauer einen solchen biete.

"Als Zuschauer muss ich mir bei der queeren Bühne keine Gedanken machen, dass mich jemand anguckt, wenn ich meine Freundin an der Hand halte, wenn ich heute ein bisschen Glitzer aufgetragen habe, oder wenn ich mal ausprobiere, welche anderen Pronomen ich verwende", betont Cris Ortega. Zuschauer könnten einfach nur da sein. Die Organisatoren wollen mit "Queering the stage" zudem einen Ort schaffen, in dem Menschen bewusst Vielfalt erleben können, unabhängig davon, ob sie selbst queer sind.

Mit Kunst Empathie schaffen

Gerade aktuell, wo Gewalt gegen queere Menschen zunehme, sollte es Räume geben, in denen Menschen Gemeinschaft fühlen können, sagen sie. JJ Herdegen erklärt: "In der Vielfalt kann ich Zusammenhalt finden. Denn den Kampf für Gleichberechtigung kämpfen gerade viele marginalisierte Gruppen. Das ist anstrengend und geht auch mit Angst einher."

Deswegen will die Veranstaltungsreihe einen Ort schaffen, an dem andere Menschen Kraft schöpfen können. Über Kunst und Kultur wollen die Organisatoren dem Publikum die Lebensrealität verschiedener Menschen zeigen. Das Publikum dürfe dabei zur Ruhe kommen und sich darüber freuen, dass es viel Schönes gibt und vielfältige Geschichten weiterhin existieren.

"Es sind Kleinigkeiten, die dazu führen, dass man gemeinsam für etwas Größeres steht, nämlich für eine bunte und vielfältige Gesellschaft", fasst Cris Ortega das Konzept zusammen. Sie haben sich bewusst für ein offenes Kulturformat entschieden, das verschiedene Facetten von Literatur umfasst.

Zur ersten Veranstaltung am 16. Februar treten Hannah Haberberger, Clara Hoenen, Rumo Wehrli, Rune Vollbehr, Hannah Abelius und Jo Kuhnke bei einem Poetry Slam mit ihren selbstgeschriebenen Texten gegeneinander an. Die Moderation übernehmen JJ Herdegen und Cris Ortega. Für die Folgetermine, die alle zwei Monate stattfinden sollen, wollen sie mit unterschiedlichen Formaten Vielfalt zeigen und verschiedene Aspekte von Queerness in bunten Geschichten erzählen.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit den Organisatoren
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