Extremistischer Hintergrund? Waffenarsenal in Erlangen gefunden – es wird weiter gesucht
Fünf Maschinenpistolen, 30 Gewehre und reichlich Munition bunkerte ein Mann in Erlangen. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt – und sucht weiter.
Nach dem Fund eines großen Waffenarsenals samt Munition bei einem 62-Jährigen in Erlangen hat die Polizei einen Wald durchsucht. "Hintergrund für diese Suche waren Zeugenangaben, die auf ein mögliches weiteres Waffen- oder Munitionsversteck hätten hindeuten können", teilte die Generalstaatsanwaltschaft München mit. Die Polizei habe dabei aber "keine verfahrensrelevanten Gegenstände aufgefunden".
Extremistischer Hintergrund?
Im November war bekannt geworden, dass der 62-Jährige nach dem Waffenfund in Untersuchungshaft sitzt. "Ein extremistischer Hintergrund kann derzeit nicht ausgeschlossen werden", teilte die Generalstaatsanwaltschaft München damals mit. Die Behörde ermittelt, weil dort die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus angesiedelt ist.
Gegen den Mann wird wegen des Verdachts des unerlaubten Ausübens der tatsächlichen Gewalt über Kriegswaffen und Kriegswaffenmunition ermittelt. Zudem werfen ihm die Behörden den Besitzes von verbotenen Waffen und Munition vor. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft hat er sich zu den Vorwürfen geäußert, Details wollten die Ermittler nicht nennen. Es habe aber "keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung" bestanden.
Waffen funktionsfähig und geladen
Die Kripo hatte die Wohnung des Mannes eigentlich wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz durchsucht. In der Wohnung und im Keller fanden sie dann fünf Maschinenpistolen, fünf Sturmgewehre, 25 Langwaffen, mehrere Kurzwaffen und große Vorräte an passender Munition und Magazinen. Die Kriegswaffen waren funktionsfähig, zum Teil sogar geladen.
Dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" zufolge war der Mann der Polizei bereits wegen Volksverhetzung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgefallen. Zudem soll er mit Esoterikprodukten gehandelt haben.
- Nachrichtenagentur dpa