"Angst und Demütigung" Krise bei Playmobil: Betriebsrat wirft das Handtuch
Stellenabbau, juristische Streitigkeiten und Rücktritt des Betriebsrats: Bei dem Hersteller der beliebten Playmobilfiguren gärt es.
Beim Playmobil-Hersteller Geobra Brandstätter aus Zirndorf bei Nürnberg hat der Betriebsrat seinen Rücktritt geschlossen erklärt. Die Entscheidung ist der vorläufige Höhepunkt eines jahrelangen Konflikts zwischen Arbeitnehmervertretung und Geschäftsführung, der seit dem Tod des Firmengründers Horst Brandstätter im Jahr 2015 schwelt.
Dies berichten übereinstimmend der Bayerische Rundfunk und das "Manager Magazin". Demnach liegt dem "Manager Magazin" auch eine interne Mitteilung zu dem Vorgang vor.
Bereits im Sommer 2023 soll der Betriebsrat mit einem internen Schreiben auf Missstände aufmerksam gemacht haben, die er mit drastischen Worten beschrieb. "Angst und Demütigungen sind an der Tagesordnung", zitiert das "Manager Magazin" daraus.
Playmobil-Hersteller will 700 Stellen abbauen
Die Unternehmensführung wies die Vorwürfe zurück, kündigte jedoch wenige Monate später den Abbau von 700 Stellen an – rund 17 Prozent der Belegschaft. Dies habe die Arbeitnehmervertreter "überrumpelt", so die Gewerkschaft IG BCE. In der Folge musste eine Einigungsstelle gerichtlich erzwungen werden, um über die Details der Umstrukturierung zu verhandeln.
Ein weiterer Grund für den Rücktritt ist laut interner Mitteilung die laufende Anfechtung der Betriebsratswahl 2022, die für anhaltende Unsicherheit sorgt. Der Betriebsrat kündigte Neuwahlen an, um ein "legitim gewähltes" Gremium zu installieren, das die Interessen der Belegschaft besser vertreten könne. Die Geschäftsführung lehnte es laut den Berichten ab, die Entwicklungen zu kommentieren.
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- manager-magazin.de: Dauerfehde eskaliert: Playmobil-Betriebsrat tritt zurück
- br.de: Playmobil-Betriebsrat tritt geschlossen zurück