Karpfensaison in Franken: So teuer ist ein Karpfen in Nürnberg

Der September ist angebrochen: In Franken startet die Karpfensaison. Ein Rekordertrag zeichnet sich nicht ab. Droht deshalb ein Preisschock in Nürnbergs Restaurants?

In Franken und Nürnberg wird ab jetzt wieder Karpfen gegessen. Traditionell erstreckt sich die Saison über alle Monate mit "r" – sie hat also Anfang September begonnen. Noch servieren aber nicht alle Nürnberger Restaurants Karpfen – vermutlich auch wegen der hohen Temperaturen Anfang September. Dennoch stellen sich diese Fragen: Wie fällt der Ertrag 2024 aus und wie teuer wird die Leibspeise der Franken?

Das Landwirtschaftsministerium teilte zum Saisonstart mit, dass es in Bayern bundesweit die meisten Karpfenteiche gebe. Jeder dritte Karpfen im Freistaat komme zudem aus Mittelfranken. Allerdings haben die Teichwirte mit einigen Problemen zu kämpfen. So seien die Wachstumsbedingungen zwar wegen des milden und zugleich verregneten Frühlings überwiegend positiv gewesen, allerdings bereiteten den Teichwirten zunehmend fischfressende Wildtiere Probleme.

Fischotter, Kormorane und Reiher machten ihnen beispielsweise zu schaffen, weshalb das Ministerium von einer "ähnlich geringen Erntemenge wie im Vorjahr ausgeht". Konkret rechnet es mit 4.000 bis 4.800 Tonnen Karpfen.

Schlagen sich die Probleme auf den Preis nieder?

Ist es eine Entwicklung, die sich auch am Preis in Nürnberger Restaurants bemerkbar macht? Eine Anlaufstelle für Fischliebhaber ist beispielsweise die "Fischküche Pirckheimer" in der Nordstadt. Dort steht neben anderen See- und Meeresbewohnern auch Karpfen auf der Karte. Den Spiegelkarpfen gibt es gebacken, blau oder wahlweise als Filet. Mit einem Kartoffelsalat als Beilage kostete ein kleiner halber Karpfen 16,80 Euro. Für 18 Euro gibt es eine mittelgroße Variante, wie der Inhaber t-online mitteilte.

Auch im "Bratwurst Röslein" – einem der größten Restaurants der Stadt – werden Karpfen serviert. Allerdings erst ab etwa dem 20. September, wie der Wirt auf Anfrage von t-online sagte. Für einen halben Karpfen aus fränkischen Gewässern würden dann ungefähr 17,50 Euro fällig, so der Gastronom. Eine Beilage sei schon inkludiert.

Bei der "Kniedlas Hüddn" – einem Restaurant in der Südstadt, das für gutbürgerliche Küche bekannt ist – steht der Karpfen ab dem 6. September auf der Karte. Kostenpunkt für einen gebackenen halben Karpfen mit einem Gewicht von circa 500 Gramm: 19,90 Euro. Inkludiert ist ein Kartoffelsalat. Für 250 Gramm Filet mit Beilage werden 22,80 Euro fällig. Wer weitere zwei Euro drauflegt, bekommt sein Karpfenfilet in Pfeffersauce. Als Beilage gibt es Kartoffeln. Im Vergleich zur vorherigen Saison seien die Preise nicht erhöht worden, teilten die Inhaber t-online mit.