Außer in München und Nürnberg Autoversicherungen werden in Bayern günstiger
Die Kfz-Versicherer freuen sich über weniger Unfallschäden. Das kommt jetzt auch den Autobesitzern zugute – Münchner und Nürnberger schauen aber in die Röhre.
Alljährlich bewertet die Versicherungswirtschaft das Unfallgeschehen und sortiert die Regionalklassen ihrer Autoversicherungen neu. Auch jetzt hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in allen Zulassungsbezirken nachgerechnet und sie für die Kfz-Versicherung neu eingeteilt. Bayern kommt dabei gut weg: 1,7 Millionen Autofahrer können sich über eine günstigere Einstufung bei der Haftpflicht freuen. Die Autofahrer in München und Nürnberg gehen aber leer aus.
Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV, sagt, Bayern habe sich im bundesweiten Vergleich besonders verbessert. "Hier erreichen 24 Bezirke und fast jeder vierte Autofahrer eine günstigere Klasse." Nur acht Bezirke und 300.000 Autofahrer rutschen in höhere und damit teurere Regionalklassen ab.
Münchner und Nürnberger zahlen am meisten
Für Nürnberger und Münchner ändert sich hingegen nichts. Die beiden Städte waren bislang ohnehin schon in den teuren Tarifen der Regionalklasse 11 eingestuft – dabei bleibt es auch. Bayernweit sind nur die Autofahrer in Kempten und Augsburg in der gleichen Klasse eingestuft, alle anderen zahlen weniger.
Wobei es auch bei Fahrzeugen, die in Schweinfurt, Bayreuth, Hof, Fürth, Schwabach, Amberg, Passau, Ingolstadt und Kaufbeuren zugelassen sind, relativ häufig kracht. Sie sind in der nächst günstigeren Regionalklasse 10 eingestuft.
Vorsichtige Autofahrer und -fahrerinnen sind hingegen in Kronach, Kulmbach, Lichtenfels, Coburg-Land, Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab, Dingolfing-Landau und Main-Spessart zuhause: Sie sind in der günstigen Regionalklasse 3.
Höhere Klassen in der Kaskoversicherung
Anders als in der Haftpflichtversicherung werden viele Zulassungsbezirke in Bayern in der Kaskoversicherung heraufgestuft. Meist ist das auf regionale Hagelschauer zurückzuführen, die vergangenes Jahr viele Autos beschädigt hatten. Von den 6,3 Millionen Kaskoversicherten werden 1,4 Millionen in höhere Regionalklassen eingestuft, nur für 100.000 gelten zukünftig bessere Einstufungen.
Bei den Vollkaskoschäden am höchsten über dem Bundesdurchschnitt liegt laut GDV Garmisch-Partenkirchen, bei den Teilkaskoschäden Ostallgäu.
Die exakten Auswirkungen der neuen Einteilungen auf die Versicherungsprämien stehen nicht fest, da diese auch noch von zahlreichen anderen Faktoren beeinflusst werden. Die Regionalstatistik des GDV ist zudem für die Versicherungsunternehmen unverbindlich. Sie kann aber ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachfrage bei der Pressestelle der GDV