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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nürnberger Nahverkehr wird ausgebaut Auf diesen Strecken fahren bald Straßen- und U-Bahnen
Bald rollen in Nürnberg dort Bahnen, wo heute noch gar keine Gleise liegen. Ein Überblick über die wichtigsten Projekte im Nahverkehr.
Die öffentlichen Verkehrsmittel spielen im Kampf gegen den Klimawandel eine entscheidende Rolle. In Nürnberg wird daher der Nahverkehr ausgebaut. Mancherorts laufen die Arbeiten schon – andernorts stehen sie unmittelbar bevor.
Drei Linien umfasst das Nürnberger U-Bahn-Netz – das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern. Dennoch wird weitergebaut: Der Südwestast der U3 wird um zwei weitere Haltestellen verlängert. Voraussichtlich schon ab 2026 heißt der Endbahnhof nicht mehr Großreuth bei Schweinau. Über Kleinreuth fährt die U-Bahn dann etwa zwei Kilometer weiter als bisher bis zur neuen Endhaltestelle Gebersdorf.
Bald mit der Straßenbahn bis zum Stadtpark
Noch mehr Bewegung als im U-Bahn-Netz ist im Straßenbahnnetz. Auch hier haben die Arbeiten auf einer zentralen Großbaustelle bereits begonnen. Die Linie 7, die aktuell zwischen Tristanstraße und Hauptbahnhof verkehrt, wird nach Norden bis zum Stadtpark verlängert.
Dort gab es schon einmal Gleise, die nun reaktiviert werden. Wenn alles fertig ist, fahren die Straßenbahnen die Äußere Bayreuther Straße fast vollständig auf einem eigenen Rasengleis entlang. Die Arbeiten laufen seit dem Frühling 2023. Ab Dezember 2025 soll die Linie 7 bis zum Berliner Platz am Stadtpark fahren.
Mit der Linie 7 bis zur Bauernfeindstraße – oder noch weiter?
Doch damit nicht genug: Auch gen Süden wird die Linie 7 verlängert. Die Trasse soll über die Tristanstraße hinaus durch das neue Stadtviertel Lichtenreuth und an der neu gegründeten Technischen Universität (UTN) vorbei bis zur U-Bahn-Haltestelle Bauernfeindstraße führen. Die Verlängerung ist schon beschlossene Sache – optimalerweise sollen die ersten Straßenbahnen ab Dezember 2027 verkehren.
Darüber hinaus war auch schon eine Verlängerung der Linie 7 bis zum Klinikum Süd im Gespräch – bis Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Magnetschwebebahn zwischen Bauernfeindstraße und Klinikum Süd ins Spiel brachte. Gerade läuft eine Machbarkeitsstudie, die Kosten und Nutzen zwischen beiden Verkehrsmitteln vergleicht. Ausgang: noch offen.
Linie 4 trifft bald auf Linie 5
Beschlossene Sache ist hingegen der Ausbau der Straßenbahnlinie 4. Die Tram, die aktuell auf der Strecke Am Wegfeld – Plärrer – Gibitzenhof verkehrt, soll Richtung Süden verlängert werden. Dazu sollen neue Gleise durch die Dianastraße und die Minervastraße bis zur Julius-Loßmann-Straße verlegt werden.
An der Haltestelle Finkenbrunn soll die Linie 4 dann auf die bestehenden Gleise der Linie 5 (Tiergarten – Hauptbahnhof – Aufseßplatz – Frankenstraße – Worzeldorfer Straße) treffen. Die neue Endhaltestelle beider Linien wird ab Dezember 2026 die Worzeldorfer Straße sein.
Das größte Projekt führt über die Stadtgrenzen hinaus
Mit der Stadt-Umland-Bahn (StUB) liegt sogar eines der größten Straßenbahnprojekte Deutschlands (teilweise) in Nürnberg. Nachdem Erlangen Anfang Juni in einem Bürgerentscheid Ja zu dem Megaprojekt gesagt hatte, rückt die Umsetzung in greifbare Nähe.
Die neue Tramlinie soll dort beginnen, wo die Straßenbahnlinien 4 und 10 heute im Norden enden – nämlich an der Haltestelle am Wegfeld. Von dort sollen Bahnen im 10-Minuten-Takt über Erlangen bis nach Herzogenaurach fahren. Das Planfeststellungsverfahren soll 2025 beginnen, ab 2028 könnte dann gebaut werden. Wenn alles nach Plan läuft, kann der erste Bauabschnitt 2031 in Betrieb genommen werden.
- Eigene Recherchen
- Anfrage bei der Pressestelle der VAG
- nuernberg.de: ÖPNV-Maßnahmenpaket 2030