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Nürnberg: Umwelthilfe zeigt Rote Karte im Hitzecheck – Stadt kontert


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Hitzecheck
Umwelthilfe zeigt Nürnberg die Rote Karte – Stadt kontert


02.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Wanderfalke brütet wieder auf Nürnberger KaiserburgVergrößern des Bildes
Blick auf die Kaiserburg in Nürnbergs Altstadt (Archivbild): Die Stadt ist eng bebaut. (Quelle: Daniel Karmann/dpa/dpa-bilder)

Nürnberg schneidet im Hitzecheck der Umwelthilfe schlecht ab. Die Stadt wehrt sich – dennoch findet das Ergebnis auch im Rathaus Gehör.

Das Urteil der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im Hitzecheck fiel vernichtend aus: Nürnberg zählt demnach zu den am dichtesten versiegelten Städten im ganzen Land – nur Ludwigshafen schneidet deutschlandweit schlechter ab. Zwar erzielte die Frankenmetropole im Hinblick auf das Grünvolumen pro Quadratmeter bessere Ergebnisse, dennoch zeigte die DUH der Stadt in Summe die Rote Karte. Soll heißen: Nürnberg schützt seine Bürger nicht ausreichend vor Hitze. Das Umweltreferat will das so nicht stehen lassen.

Von dem Ergebnis zeigt es sich allerdings nicht überrascht. "Nürnberg ist geprägt durch den mittelalterlichen Stadtkern sowie die für eine Industrie- und Arbeiterstadt typische, relativ dichte Bebauung", teilt eine Sprecherin des Referats mit. Deshalb sei Nürnberg nur bedingt mit Residenzstädten wie Potsdam, die das Ranking anführen, vergleichbar.

Das habe die DUH in Nürnberg nicht berücksichtigt

Außerdem habe die DUH allerdings drei wichtige Faktoren bei ihrem Ranking nicht berücksichtigt. So sei der Reichswald um die Stadt in den Berechnungen nicht berücksichtigt worden. Der gehöre zwar formal nicht mehr zum Stadtgebiet, grenze aber unmittelbar daran an und habe deshalb vorrangig im Osten eine wichtige Funktion.

"Die dort entstehende kalte Luft wird über Winde in die Stadt gebracht. Würde man einen Grüngürtel um die Stadt mit einberechnen, würden wir im Vergleich besser abschneiden", so die Sprecherin des Umweltreferats. Genauso würden das Knoblauchsland sowie die landwirtschaftlichen Flächen südlich von Nürnberg nicht berücksichtigt. Zudem argumentiert die Sprecherin, dass Nürnberg besonders sparsam mit Flächen umgehe. So sei die Siedlungs- und Verkehrsfläche zwischen 2018 und 2002 leicht gesunken – obwohl die Stadt gewachsen sei.

Stadtrat: "Viel zu oft Beton- und Asphaltwüste"

Dennoch scheint die Kritik von der DUH im Rathaus gehört zu werden. Stadtrat Alexander Kahl (Grüne) griff das Thema etwa in einem Instagram-Beitrag auf. "Noch viel zu oft sieht es in Nürnberg nach Beton- und Asphaltwüste aus", sagt Kahl. Er fordert deshalb mehr Bäume und will Flächen konsequenter entsiegeln.

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Umweltreferentin Britta Walthelm (Grüne) sagt, die Stadt setze sich bereits seit mehr als 15 Jahren mit den Themen Hitze und Klimaanpassungen auseinander und habe verschiedene Initiativen gestartet. Als Beispiel führt sie unter anderem den seit 2014 aktiven Masterplan Freiraum an, der verschiedene Maßnahmen bündelt, um Nürnberg grüner zu machen. Alleine 2024 würden in der Stadt 900 neue Bäume gepflanzt. Zudem informiere die Stadt im Rahmen des Hitzeaktionsplans darüber, wo Nürnberger an heißen Tagen kühle Orte finden.

Umweltreferentin Walthelm sieht sich durch das Ergebnis des Umweltchecks in ihrer Arbeit bestätigt. "Historische Voraussetzungen kann man aber nicht über Nacht ändern. Der Umbau zur klimaangepassten Stadt ist ein Megaprojekt", so die Referentin.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Pressestelle der Stadtverwaltung
  • instagram.com: Account "alexderkahl"
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