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Nürnberg: Magnetschwebebahn rückt näher – Stadtrat stimmt für Gutachten


Beschluss im Stadtrat
Nürnberg treibt Mega-Projekt Magnetschwebebahn voran

Von t-online, ok

Aktualisiert am 20.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Magnetschwebebahn-Modell von Transport System Bögl (TSB): Eine solche Bahn könnte schon im kommenden Jahr zwischen Stellingen und dem Volksparkstadion fahren.Vergrößern des Bildes
Magnetschwebebahn von Transport System Bögl (TSB) im Modell: Eine Studie soll die Vor- und Nachteile einer solchen Bahn für Nürnberg nun herausarbeiten (Archivbild). (Quelle: Stefan M. Prager/imago-images-bilder)
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Nürnberg will die Machbarkeit einer Magnetschwebebahn prüfen lassen. Die Idee geht auf Ministerpräsident Markus Söder zurück.

Die Stadt Nürnberg prüft die Machbarkeit einer Magnetschwebebahn im Süden der Stadt in mehreren Phasen. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Mittwoch das weitere Vorgehen diskutiert und nun ein Gutachten zur technischen Umsetzbarkeit sowie zur Kosten-Nutzen-Analyse beauftragt. Das teilte die Stadt am Nachmittag mit.

Marcus König, Oberbürgermeister von Nürnberg, sieht in der Prüfung nach eigenen Aussagen eine "Riesenchance" für die Mobilität der Zukunft in Nürnberg. "Die Verbindung zwischen Technischer Universität, Messe und dem Klinikum Nürnberg Süd mit einer Magnetschwebebahn wäre eine bedeutende Verbesserung des Verkehrsangebots auf dieser Strecke", sagte König.

Freistaat Bayern sicherte eine Förderung der Untersuchungen zu

Die Idee für diese Bahnstrecke wurde bereits im Dezember 2023 von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorgestellt. Er plante damals eine Magnetschwebebahn im "Transport System Bögl" (TSB) zwischen der neuen Universität in Lichtenreuth, der Messe und dem Klinikum Süd. Die Technik der Bahn geht auf das Oberpfälzer Bauunternehmen "Max Bögl" zurück, dessen Hauptsitz rund 50 Kilometer von Nürnberg entfernt im Landkreis Neumarkt liegt.

Die Machbarkeitsstudie solle "unter 100.000 Euro" kosten, 90 Prozent davon werde der Freistaat übernehmen. Dabei machte die Stadt deutlich, dass ihre eigenen Ausgaben für Planung, Bau und Betrieb nicht höher sein dürften als jene für die bereits beschlossene Straßenbahn auf dieser Route.

Im Regelbetrieb mit bis zu 70 km/h unterwegs

Während der ersten Phase sollen nun Details zur Machbarkeit und zur Kosten-Nutzen-Situation erarbeitet werden. Dabei soll unter anderem geklärt werden, wie sich Fahrgastverluste an wichtigen Umsteigeknotenpunkten vermeiden lassen und wie ein zukünftiges Betriebskonzept aussehen könnte. Nach Abschluss des Gutachtens werde je nach Ergebnis über weitere Schritte entschieden – etwa die detaillierte Planfeststellung oder sogar die Realisierung und den Betrieb.

Im Regelbetrieb könnten die Bahnen in Nürnberg laut Stadtverwaltung mit bis zu 70 Kilometern pro Stunde unterwegs sein – also in etwa so schnell wie eine U-Bahn und weniger als halb so schnell wie die Bahnen im Testbetrieb bisher fahren konnten. In der längsten möglichen Version der Schwebebahn fänden etwa 760 Fahrgäste Platz.

Im Vorfeld auch viel Kritik an den Plänen zur Magnetschwebebahn

Daniel F. Ulrich, Planungs- und Baureferent der Stadt Nürnberg, gab sich am Mittwoch optimistisch: "Nürnberg zeigt mit diesem Vorgehen erneut seine Bereitschaft, neue Techniken zu implementieren und die Erfolgsgeschichte der Bahn- und Industriemetropole weiter fortzuschreiben", sagte er und betonte: "Unabhängig vom Ausgang der Gutachten ist das ein Signal an die Wirtschaft, dass sich die Stadt auch großen Herausforderungen stellt."

Magnetschwebebahn

Eine Magnetschwebebahn läuft auf einer Art Schiene, wird aber über ein elektromagnetisches Feld in der Schwebe gehalten und kann so sehr schnell fahren. Das in Deutschland bekannteste Modell ist der Transrapid – jahrelang wurde in München über eine Anbindung des Flughafens an die Stadt per Transrapid nachgedacht, das Projekt wurde aber nach langwierigen Planungen wegen zu hoher Baukosten gestoppt.

Bereits bestehende Planungen blieben von den Untersuchungen unberührt – so auch die Vorarbeiten zur Verlängerung der Straßenbahnlinie Lichtenreuth – Klinikum Süd. Immer wieder hatte es im Vorfeld bereits Kritik an den Plänen einer Magnetschwebebahn gegeben.

Vertreter von SPD und Gründen bemängelten unter anderem, dass die Magnetschwebebahn im Vergleich zur Straßenbahn zahlreiche Nachteile beinhalte. Beispielsweise müssten Fahrgäste, die vom Hauptbahnhof zum Südklinikum wollten, auf die Magnetbahn umsteigen. Weiter argumentieren die Parteien, dass die Magnetschwebebahn höhere Kosten habe, ihre eigenen Werkstätten brauche und das finanzielle Risiko durch die Bindung an einen Hersteller höher als bei der Straßenbahn sei.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Stadt Nürnberg vom 20.3.2024
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