Staatsanwaltschaft zieht Bilanz Das sind die meisten Verbrechen in Nürnberg und Umgebung
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth zieht für 2022 eine durchwachsene Bilanz. Diese Delikte lagen bei ihr auf dem Tisch.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat im vergangenen Jahr 71.926 Ermittlungsverfahren bearbeitet. Das ist ein Anstieg um rund acht Prozent oder 5.292 Verfahren, wie die Behörde am Mittwoch in Nürnberg zu ihrer Jahresbilanz mitteilte.
Den größten Anteil stellten demnach weiterhin die Vermögensdelikte dar. 29 Prozent aller Verfahren entfielen auf Straftaten wie Diebstahl. An zweiter Stelle standen mit 19 Prozent die Verkehrsstraftaten. Deren Anzahl war den Angaben zufolge in den beiden vorigen Pandemie-Jahren deutlich gesunken und befand sich 2022 fast wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie.
"Wie bereits im Vorjahr ist bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ein weiterer Anstieg zu verzeichnen", heißt es vonseiten der Behörde in einer Mitteilung am Mittwoch – und zwar um gut 23 Prozent, von 362 auf 447 Verfahren. Auch die Zahl der Verfahren wegen Verbreitung pornografischer Schriften sei erneut gestiegen von 696 auf 785 und damit um knapp 13 Prozent.
Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth zieht Bilanz
Neben den Verfahren mit bekannten Beschuldigten bearbeitete die Behörde zudem 50.567 Verfahren gegen unbekannte Täterinnen und Täter – ein Anstieg um rund 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei den sogenannten Rohheitsdelikten zeigte der Trend wieder deutlich nach oben. Bei Verfahren wegen vorsätzlicher Körperverletzung verzeichnete die Staatsanwaltschaft einen Anstieg um rund 23 Prozent auf 5.209 Verfahren. Bei den Kapitalverbrechen, die sich gegen das Leben eines Menschen richten, stieg die Zahl der Verfahren von 48 auf 71.
Durchschnittlich dauerte es nach eigenen Angaben 1,2 Monate, bis ein Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft erledigt wurde. In Verfahren gegen Jugendliche und Heranwachsende, bei denen es besonders wichtig sei, dass die Strafe der Tat auf dem Fuße folge, habe die durchschnittliche Verfahrensdauer 0,9 Monate gedauert. Darüber hinaus seien mehr als 90 Prozent aller Verfahren innerhalb von drei Monaten abgeschlossen worden, schreibt die Staatsanwaltschaft.
Bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth arbeiten 87 Staatsanwälte und Staatsanwältinnen. Sie verbrachten 12.358 Stunden mit der Sitzungsvertretung in Hauptverhandlungen am Landgericht Nürnberg-Fürth und an den sieben Amtsgerichten aus dem Zuständigkeitsbereich.
Bayerns größte Anklagebehörde – nach Anzahl der Verfahren wie auch der Beschäftigten – ist übrigens die Staatsanwaltschaft München I.
- Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth
- Nachrichtenagentur dpa
