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Netflix-Doku über "Drachenlord": Was ist dran an den Gerüchten?


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Netflix äußert sich
Doku über "Drachenlord": Was ist dran an den Gerüchten?


Aktualisiert am 17.11.2022Lesedauer: 4 Min.
Der "Drachenlord" vor Gericht (Archivbild): Muss sich der umstrittene Videoblogger womöglich erneut gerichtlich verantworten?Vergrößern des Bildes
Der "Drachenlord" vor Gericht (Archivbild): Sein Leben ist filmreif. (Quelle: dpa)

Wird der "Drachenlord" bald bei Netflix zu sehen sein? Ein Vertrag dazu kursiert im Netz. Was ist dran an den Gerüchten? Nun äußert sich die Plattform.

Das Leben des "Drachenlord" ist ein bewegtes. All seine Höhen, all seine Tiefen stellte Rainer Winkler im Internet zur Schau. Bis dem streitbaren Youtuber die Kanäle abgedreht wurden. Im Netz wird nun über eine Netflix-Dokumentation spekuliert. Auch wenn die Plattform das Gerücht selbst nicht bestätigt, spricht einiges dafür. Was ist dran?

Er kommt einfach nicht zur Ruhe. Der 33-Jährige hat keinen festen Wohnsitz. Er wird noch immer von sogenannten "Hatern" aufgesucht, die sich einen Spaß daraus machen, ihn zu piesacken – sowohl im Internet wie auch in der realen Welt. In einem "Spiegel"-Bericht sagte der Videoblogger jüngst, dass er zurzeit in Hotels und Pensionen übernachte, aber ständig die Unterkunft wechseln müsse, weil "Hater" seinen Standort herausgefunden hatten. Auch die Zukunft seines Youtube-Kanals – seine Einnahmequelle – ist weiterhin ungewiss. Vorwürfe der Verbreitung von Gewaltpornografie wurden publik. Immerhin: Die Ermittlungen wurden nun eingestellt, er muss deshalb nicht erneut vor Gericht.

Neue Schlagzeilen über den "Drachenlord": Plant Netflix eine Dokumentation?

Nun gibt es neue Schlagzeilen um Winkler: Die Geschichte des "Drachenlord" komme 2023 auf die "große" Leinwand – mit einer Netflix-Dokumentation. Die weltweite Plattform soll sich die Exklusivrechte für die Lebensgeschichte der streitbaren Person gesichert haben, die so geprägt ist von Tragik.

Eine Nachfrage bei Netflix bringt wenig Klarheit in die Sache. Sprecher Robert Ardelt will die Gerüchte einer Dokumentation weder bestätigen noch dementieren. Ob oder was sie zum "Drachenlord" planen, dazu gebe er keine Auskunft. Nur so viel: "Wir schauen uns die Sache gerade an."

Und was ist mit dem Dokument, das im Internet die Runde macht und einen Vertrag zwischen Winkler und einer Produktionsfirma skizziert? Ob echt oder nicht – auch zu Spekulationen im Netz äußert sich Netflix laut Sprecher nicht.

Angeblich wurden Lizenz- und Produktionsvertrag geleakt, vermeintliche Dokumente wurden im Internet verbreitet. Sie liegen auch t-online vor. In dem Dokument heißt es, dass Winklers Lebensgeschichte als audiovisueller Dokumentarfilm oder Serie produziert und verbreitet werden soll. Von einer "weltweiten Auswertung" ist die Rede.

Im Gegenzug soll sich der Video-Blogger dazu bereiterklären, "sein umfangreiches Archiv an selbst produzierten audiovisuellen Beiträgen in Form von Sprach- und Musikaufnahmen, Fotos, Videos (…) exklusiv dem Lizenznehmer zur Verfügung zu stellen". Das beinhalte "alles verfügbare Material auf den Datenträgern, die im Besitz des Lizenzgebers sind". Klingt nach einer Mammutaufgabe für die potenzielle Produktionsfirma – sollte der Deal zustande kommen.

Angesichts der Materialmassen, die Winkler im Lauf der Jahre produziert hat, kapitulierte etwa die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Ermittler beschlagnahmten dessen technische Geräte im Rahmen einer Razzia – ausgewertet aber wurden die nicht. "Aktuell ist es in dieser Sache etwas ruhiger", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth auf Nachfrage der dpa. Zurzeit gebe es noch drei offene Verfahren gegen unbekannte Täter, zwei davon seien aber älteren Datums. Im dritten Fall aus dem Mai habe jemand in einem Hotel eine Bedrohungslage vorgetäuscht.

Angeblicher Vertrag mit Netflix: "Drachenlord" zur Geheimhaltung verpflichtet

In dem angeblich geleakten Papier heißt es weiter: Der Lizenzgeber werde "alle Umstände seiner Lebensgeschichte" teilen – und das ausschließlich mit der Produktionsfirma. Gleichzeitig würde der Vertrag Winkler zur Geheimhaltung verpflichten. Er dürfe keine Informationen über die Produktion preisgeben – andernfalls drohe ihm eine Geldstrafe von 20.000 Euro. Und weiter: "Der Lizenzgeber gestatte unwiderruflich die Nutzung sämtlicher persönlichkeitsrechtlicher Elemente (Name, Stimme, Bildnis etc.) im Zusammenhang mit den Produktionen."

Schenkt man weiteren Gerüchten Glauben, würde Winkler eine ordentliche Vergütung winken. Angeblich 200.000 Euro – diese Summe wurde andernorts im Internet gestreut. Nun stellte sich heraus, dass zumindest dieses Gerücht nicht der Wahrheit entspricht. Der Verfasser streute es absichtlich, wie er am Donnerstagnachmittag publik machte, um die Community und Medien hinter das Licht zu führen.

Woher stammt das angeblich so vertrauliche Papier? Der Mitarbeiter eines Jobcenters soll es veröffentlicht haben. Ob das stimmt, ist schwer nachzuvollziehen. So soll Winkler zuletzt auch mit einem Produzenten gesehen worden sein.

Ardelt von Netflix erklärt – allgemein gesprochen –, dass Film-Produktionen mit einer langen Vorlaufphase einhergehen würden. Dies dauere mal Monate, mal Jahre – und sei abhängig von der Komplexität des Themas.

Preisgekrönter Podcast widmet sich ebenfalls der Geschichte

Ebenfalls eine weitere Medienproduktion widmet sich der Geschichte des "Drachenlord". So geht der preisgekrönte Podcast "Cui Bono" weiter. In seiner zweiten Staffel erzählt die Dokumentar-Serie in fünf Episoden die Geschichte des mittelfränkischen Youtubers und seines erbitterten Streits mit seinen Gegnern.

"Dieser Fall lässt unsere Gesellschaft an ihre Grenzen stoßen, er fordert Justiz, Polizei, Medien und unser Mitgefühl heraus", heißt es in der Ankündigung der Produzenten aus Berlin zum Start am Donnerstag. Hass und Hetze sind im Internet an der Tagesordnung. Doch das Hassphänomen rund um den "Drachenlord" ist auch für Fachleute einmalig.

Der Artikel wurde am 17.11.22 um 17 Uhr aktualisiert.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Netflix-Sprecher
  • Dokument über angebliche Verträge zwischen Winkler und Netflix
  • Kontakt zur Presseagentur für Cui Bono
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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