Antisemitische Tat in Köln Unbekannte beschmieren Stolpersteine mit "NSU"-Schriftzug
In Köln haben Unbekannte drei Stolpersteine mit dem Kürzel der rechtsextremen Terrorgruppe NSU beschmiert. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in der Domstadt.
Antisemitischer Vorfall im Süden der Kölner Altstadt: Bereits im Oktober haben Unbekannte dort drei erst kurz zuvor verlegte Stolpersteine mit dem Schriftzug der rechtsextremen Terrorvereinigung "NSU" beschmiert. Das teilte die Meldestelle für Antisemitismus in Köln [m²] jetzt mit.
Die Stolpersteine, Teil des europaweiten Mahnmals des Künstlers Gunter Demnig, erinnern an das Ehepaar David und Carola Hirsch sowie deren Tochter Karola-Ruth Hirsch, die 1942 von den Nazis deportiert und anschließend ermordet wurden. Sie waren laut der Meldestelle erst am 27. September verlegt worden. Am 30. Oktober meldete dann ein Bürger der Stadt die Schmiererei, die daraufhin entfernt wurde.
Antisemitismus in Köln: Bereits dritter Fall seit Einrichtung von Meldestelle
Die Initiative zur Verlegung der Stolpersteine sei auf den jüdischen Karnevalsverein "Kölsche Kippa Köpp" geschehen. Der jüdische Karnevalsverein war im November 2017 gegründet worden, mit dem Ziel, Vielfalt in den Karneval zu bringen.
In Köln ist es laut der Meldestelle bereits zuvor zu Schmierereien auf Stolpersteinen gekommen – allein im vergangenen Jahr waren zwei weitere Taten gemeldet worden. Im März hatten Unbekannte das Mahnmal mit dem Kürzel der Israel-Boykottbewegung "BDS" beschmiert, im September waren Stolpersteine mit Eiern beworfen worden. In allen Fällen sei Strafantrag gestellt worden. Laut "Kölner Stadt-Anzeiger" sei der Kölner Polizei bei der aktuellen Tat allerdings keine Anzeige bekannt.
- "Fachstelle [m²]": "Stolpersteine mit „NSU“-Kürzel beschmiert"
- "Kölner Stadt-Anzeiger": "Stolpersteine in Kölner Innenstadt mit „NSU“-Schriftzug beschmiert"