"In Köln läuft einiges verdammt schief" So parodiert Carolin Kebekus den Erzbischof Woelki
Mit schwarzem Talar und runder Brille hat Carolin Kebekus in ihrer Show Kölns Erzbischof Woelki parodiert. Dabei übte sie scharfe Kritik am System Kirche und wie diese mit der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals umgeht.
Komikerin Carolin Kebekus (41) hat am Donnerstag in ihrer ARD-Sendung "Die Carolin Kebekus Show" den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki persifliert. "In Köln prüfen wir sehr viel und sehr gerne, aber immer ohne Ergebnis", sagte sie im schwarzen Talar.
Auf die Frage, ob sein Vorgänger Kardinal Joachim Meisner (1933-2017), dem in einem Missbrauchsgutachten Pflichtverletzungen vorgeworfen worden waren, jetzt in der Hölle schmore, antwortete der Kebekus-Woelki: "Der Herrgott hat ihm sicher vergeben und ihn zu sich in den Himmel geholt."
Kebekus kritisierte insbesondere, dass die Aufarbeitung des Missbrauchs der Kirche selbst überlassen werde und sowohl die Staatsanwaltschaften als auch die Politik im Wesentlichen untätig blieben. "Ist die mächtige Institution Kirche, die ja eigentlich ein besonders hohes Maß beim Thema Moral und Ethik an den Tag legen sollte, in Deutschland zu heilig?" Dabei prangert die Kölnerin auch besonders das untätige Verhalten des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet an.
In ihrem satirischen Beitrag mit ernstem Hintergrund rückt Kebekus die Opfer in den Fokus, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. "Das ist doch das Einzige, was den Opfern noch bleibt: Unsere öffentliche Empörung. Die Empörung der Gesellschaft über ein System, das strukturellen Missbrauch an Schutzbefohlenen begünstigt und vertuscht."
Sie plädierte dafür, dass sich der Bundestag mit einer Wahrheits- und Gerechtigkeitskommission in die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Kleriker einschalten sollte.
- Nachrichtenagentur dpa