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Köln: Peter Brings attackiert katholische Kirche wegen Segnungsverbot


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Brings – auf den Punkt
Ihr macht mir keinen Mut, sondern Angst

  • Peter Brings: Leadsänger der kölschen Rockband Brings
MeinungVon Peter Brings

Aktualisiert am 04.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Vor dem Kölner Dom weht eine Regenbogenfahne (Archivbild): In seiner dieswöchigen Kolumne mahnt Peter Brings (kl. Foto) den Umgang der katholischen Kirche mit homosexuellen Paaren an.Vergrößern des Bildes
Vor dem Kölner Dom weht eine Regenbogenfahne (Archivbild): In seiner dieswöchigen Kolumne mahnt Peter Brings (kl. Foto) den Umgang der katholischen Kirche mit homosexuellen Paaren an. (Quelle: Arnulf Hettrich / Axel Schulten/imago-images-bilder)

Peter Brings ist Frontmann und Gründungsmitglied der gleichnamigen Kölsch-Band "Brings" ("Superjeilezick"). Er schreibt über das, was ihn bewegt. Diese Woche: Das Segnungsverbot der katholischen Kirche für Homosexuelle.

Als kölsches Kind bin ich natürlich zur Kommunion gegangen und war sogar Messdiener in Sankt Marien in Köln-Nippes. Ich habe mich dazugehörig gefühlt, mein ganzes Leben lang, obwohl ich schon lange ausgetreten bin aus dem Verein.

Die jüngsten Entscheidungen der katholischen Kirche sind wieder mal der Beweis, dass hier mit Liebe merkwürdig umgegangen wird. Nach den Missbrauchs-Skandalen geht es sofort weiter mit Schlägen ins Gesicht der Gläubigen. Den Segen zu verweigern ist in meinen Augen der Anfang vom Ende. Wenn sich zwei gleichgeschlechtliche Menschen lieben, dann hat das am Ende auch der liebe Gott gemacht, oder?

Es ist eh ein Wahnsinn, dass wir uns immer noch über so etwas unterhalten müssen. Mir ist es total egal, welche sexuelle Orientierung jemand hat, Hauptsache, er oder sie hat das Herz am rechten Fleck. Aber wer Täter versteckt und schützt, wer behauptet, Abtreibung sei schlimmer als Missbrauch, der hat eine andere Bibel gelesen als ich.

Die Liebe ist das Einzige, was uns zu wirklichen Menschen macht. Was uns einzigartig macht. Sie ist das, was uns stark macht und am Ende dann auch glücklich. Ihr predigt von euren Kanzeln die Nächstenliebe. Ich bin mir sicher, ihr habt da was nicht richtig verstanden.

266 Päpste gab es bis jetzt in eurer Kirche und die meisten haben nur versucht, alles zusammenzuhalten und ich meine alles. Ihr seid die älteste Firma der Welt. Seit über zweitausend Jahren macht ihr mit fast jedem Geschäfte. Ihr habt Paläste, Könige, Kanonen und ganze Kriege gesegnet, aber dem schwulen Pärchen sagt ihr mal eben ab.

Das gibt mir und vielen Gemeinden in unserem Land zu denken. Was meint ihr, wenn ihr von Liebe sprecht? Was bedeutet "vor Gott sind wir alle gleich"?

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Vielleicht war Gott am Ende ja sogar lesbisch. Ihr macht mir keinen Mut, sondern Angst. Aber die Angst war ja bis jetzt eine harte Währung in eurem Laden. Bis Luther kam. Ab da wurde es etwas schwieriger mit eurer Interpretation der Bibel. Aber das ist ein altes Lied, das ich da singe.

Es wäre unfair, euch alle über einen Kamm zu scheren. Es gibt so viele, die trotz eines unsinnigen Zölibates mit Herz und Seele dabei sind. Unverzichtbar in unserer Stadt. Umso mehr tut es mir weh zu sehen, wie ihr euch über die Dinge stellt. Es ist auch für euch an der Zeit, im Heute zu leben.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein echter Christ zu eurem Verhalten "Ja" sagt. Ich sage, so laut es geht: "Nein!"

Die Liebe gewinnt.

Euer Pitter

"Brings" liefern mit einer neuen Version ihres Songs "Liebe gewinnt" den Soundtrack zum gleichnamigen Projekt #liebegewinnt, das sich gegen das Segnungsverbot der katholischen Kirche für homosexuelle Paare einsetzt und mit zahlreichen Segnungsgottesdiensten ein Zeichen für Gleichbehandlung und Menschlichkeit setzen will.

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