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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kölner Erzbischof So erfuhr Kardinal Woelki vom Tod von Papst Franziskus

Nach dem Tod von Papst Franziskus reist Kardinal Woelki reist noch diese Woche nach Rom, um sich auf die Papstwahl vorzubereiten.
Kardinal Rainer Maria Woelki wird nach dem Tod von Papst Franziskus in der zweiten Wochenhälfte nach Rom reisen, um sich auf das anstehende Konklave zur Wahl eines neuen Kirchenoberhaupts vorzubereiten. Das bestätigte eine Sprecherin des Erzbistums Köln auf Anfrage von t-online. Für Woelki ist es die zweite Papstwahl in seiner Amtszeit.
Der Erzbischof von Köln sei am Ostermontag "am frühen Vormittag telefonisch informiert" worden, teilte das Erzbistum weiter mit. Woelki hatte am Montag erklärt, der Tod von Papst Franziskus erfülle ihn mit "großer Trauer". Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. hatte den 68-Jährigen zum Kardinal ernannt.
Papst Franziskus ist tot: Kardinal Woelki reist nach Rom
Gemeinsam mit Woelki sind insgesamt 135 Kardinäle wahlberechtigt – die meisten in der Geschichte des Konklaves. 2013 war Woelki mit 56 Jahren noch der drittjüngste wahlberechtige Kardinal und der jüngste aus Europa, der an der Papstwahl teilnahm. Die Wahl unterliegt strengster Geheimhaltung, Stimmverhältnisse und Entwicklungen geraten nur fast nie an die Öffentlichkeit.
Der gestorbene Papst hatte Kardinal Woelki im Jahr 2021 eine "geistliche Auszeit" nahegelegt, ihn allerdings im Amt belassen. Über ein anschließendes Rücktrittsgesuch des Kölner Erzbischofs entschied Papst Franziskus nie. Ein ähnliches Gesuch an dessen Nachfolger scheint derzeit unwahrscheinlich.
Erzbistum äußert sich zu Rücktrittsgedanken von Kardinal Woelki
"Papst Franziskus hat Kardinal Woelki in den Gesprächen nach dem Rücktrittsgesuch ermutigt, seinen Weg im Erzbistum Köln fortzusetzen", sagte eine Sprecherin auf Anfrage von t-online weiter. Daraus kann gelesen werden, dass ein erneutes Rücktrittgesuch erst einmal vom Tisch ist. Woelki erklärte erst am Dienstag im "ARD-Morgenmagazin", er sei mit Papst Franziskus "im Reinen".
- Tod von Papst Franziskus: Ostergottesdienst im Kölner Dom unterbrochen
Dass Woelki selbst Papst wird, gilt unterdessen als höchst unwahrscheinlich. In der Liste der möglichen "papabile", der Favoriten auf das Amt, taucht der Kölner Erzbischof ebenso wie seine deutschen Kollegen Reinhard Marx und Gerhard Ludwig Müller nicht auf.
Kölner Dom: Besucherandrang nach Tod von Papst Franziskus erwartet
Im Dom laufen derweil die Vorbereitungen zum Gedenkgottesdienst, dem Pontifikalrequiem, am Mittwoch (18.30 Uhr). Ein Kondolenzbuch liegt in der Kathedrale aus. "Viele Menschen in Köln und der ganzen Region trauern um den verstorbenen Papst. Wir rechnen daher in den kommenden Tagen mit deutlich größeren Besucherzahlen im Dom", erklärt das Erzbistum weiter.
Am Ostermontag kam die Nachricht über den Papsttod zu einer denkbar ungünstigen Zeit. Als das Pontifikalamt im Kölner Dom begann und die Geistlichen in die Kirche einzogen, versendete der Vatikan zeitgleich die Todesmeldung. "Kurz nach Beginn des Gottesdienstes wurden im Kölner Dom die Weihbischöfe Ansgar Puff und Rolf Steinhäuser informiert", teilt das Erzbistum auf Anfrage mit.
Weihbischof Puff hatte daraufhin den normalen Ablauf des Gottesdienstes unterbrochen und zum Gebet für den gestorbenen Papst aufgerufen. Parallel dazu läutete der Dicke Pitter, die größte Glocke im Kölner Dom.
- Anfrage beim Erzbistum Köln
- ARD-Morgenmagazin vom 22. April 2025
- Eigene Berichterstattung