Istanbuler Bürgermeister verhaftet İmamoğlu: Reker fordert Erdoğan zur Freilassung auf

Nach der Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu regt sich Protest – auch in Köln. Oberbürgermeisterin Reker fordert den türkischen Präsidenten Erdoğan zum Handeln auf.
Die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu hat in der Türkei Proteste ausgelöst. Auch aus Deutschland gibt es Kritik an der Festnahme des Oppositionspolitikers, der als stärkster Konkurrent des Präsidenten Recip Erdoğan gilt. Kritiker sehen die Festnahme am Mittwoch als einen Versuch, die Opposition zu schwächen und Erdoğan an der Macht zu halten. Die Staatsanwaltschaft begründete das Vorgehen mit Terror- und Korruptionsvorwürfen gegen İmamoğlu.
Istanbul und Köln sind seit dem Jahr 1997 Partnerstädte, bereits am Tag der Festnahme hatte sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) daher gegen das Vorgehen der türkischen Regierung ausgesprochen. Auf sie wirke die Festnahme ihres Istanbuler Amtskollegen "wie der Versuch Erdoğans, den schärfsten Konkurrenten mit den Methoden einer Autokratie auszuschalten." Mehr dazu lesen Sie hier.
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Reker richtet dringenden Appell an die Regierung in der Türkei
Am Donnerstag (20. März) gab die Stadt Köln bekannt, dass sich OB Reker nun auch an Hüseyin Kantem Al, den türkischen Generalkonsul in Hürth, gewandt habe. In einem Schreiben habe sie die Regierung der Türkei aufgefordert, İmamoğlu aus der Haft zu entlassen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. "Als [Kölner] Oberbürgermeisterin appelliere ich an die türkische Regierung, Herrn İmamoğlu unverzüglich freizulassen und ihm ein faires Verfahren zu garantieren, das seine demokratischen Teilhaberechte wahrt", so Reker.
Die Oberbürgermeisterin wies demnach auch darauf hin, dass in Köln eine große türkische Gemeinschaft lebt, die eng mit der Stadt verbunden sei und wesentlich zu dem gesellschaftlichen Zusammenleben in Köln beitrage. "Dieses friedliche Miteinander basiert auf einem gemeinsamen Verständnis von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit", schreibt Reker. Daher sei es umso mehr ein Grund für Besorgnis, "wenn politische Entwicklungen in der Türkei Unsicherheit und Unruhe in dieser Gemeinschaft auslösen."
- Pressemitteilung der Stadt Köln vom 20. März 2025 (per E-Mail)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa