Ekrem İmamoğlu: Kölns OB Reker kritisiert Festnahme in Istanbul

Ekrem İmamoğlu

OB Reker kritisiert Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters

In der Türkei wurde Ekrem İmamoğlu, Bürgermeister von Istanbul, verhaftet. Seine Kölner Amtskollegin Henriette Reker äußert sich zu der Festnahme kritisch.

Am Mittwochmorgen wurde der Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu in der Türkei festgenommen. Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) werde gegen den Oppositionspolitiker unter anderem wegen Terrorverdachts ermittelt. Er soll die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK unterstützt haben. İmamoğlu gilt als aussichtsreichster Herausforderer des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und sollte am Sonntag von seiner Partei als Präsidentschaftskandidat aufgestellt werden.

Auch die amtierende Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) äußerte sich zu der Festnahme des Politikers. Für sie wirke die Verhaftung des Oppositionellen "wie der Versuch Erdoğans, den schärfsten Konkurrenten mit den Methoden einer Autokratie auszuschalten". Auf Facebook schrieb Reker weiter, dass Köln "solidarisch hinter dem frei gewählten Oberhaupt seiner Partnerstadt Istanbul" stehe. Dazu postete Reker ein Foto von ihr und ihrem Istanbuler Amtskollegen.

Festnahme von Ekrem Imamoglu: Terrorermittlungen

Die türkische staatliche Nachrichtenagentur Anadolu hatte am frühen Morgen über die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters berichtet. Außer ihm seien noch Dutzende weitere Menschen festgenommen worden.

In der Vergangenheit hatte İmamoğlu sozialdemokratische Partei CHP mit der prokurdischen Partei DEM bei den Kommunalwahlen in der Türkei kooperiert, um in Gemeinden die Mehrheit zu gewinnen. Die türkische Regierung unter Erdoğan sieht die DEM als politischen Arm der PKK, die Partei wiederum bestreitet diese Vorwürfe.

Die Festnahme von İmamoğlu reihe sich laut dpa in ähnliche Fälle ein. So seien in der Türkei schon oft Bürgermeister, gegen die Terrorermittlungen laufen, durch regierungsnahe Zwangsverwalter ersetzt worden.