KVB, AWB und Kitas Mega-Streiktag in Köln – was Sie wissen müssen

Die Gewerkschaft Verdi ruft vor der dritten Verhandlungsrunde zu zahlreichen Warnstreiks auf. Die Belastung für die Öffentlichkeit wird immer stärker.
Ab Dienstag (11. März) stehen in Köln weite Teile der öffentlichen Dienste still. Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben in den frühen Morgenstunden ihren 48-Stunden-Streik begonnen, ab Mittwoch (12. März) ziehen die städtischen Kitas und die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) nach. Die Gewerkschaft Verdi will damit den Druck auf Bund, Länder und Kommunen erhöhen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
AWB, KVB und Kitas: Wer streikt diese Woche?
Den Auftakt machte am Montag bereits das Bodenpersonal am Flughafen Köln/Bonn. Nahezu alle Flüge wurden durch den Warnstreik gestrichen. Von Dienstag bis Donnerstag, 3 Uhr, fahren zudem keine Stadtbahnen und nur vereinzelte Busse der KVB. Am Mittwoch (12. März) legen die Beschäftigten aller 212 städtischen Kitas ihre Arbeit nieder. Auch die Mülltonnen in der Stadt werden voraussichtlich bis zum Wochenende nicht geleert. Die AWB streikt von Mittwoch bis Samstag (15. März).
Verdi: Welche Auswirkungen haben die Streiks?
Der öffentliche Nahverkehr in der Stadt kommt für 48 Stunden fast komplett zum Erliegen. Die KVB empfiehlt auf ihrer Website, wenn möglich auf Regionalzüge oder S-Bahnen auszuweichen. Im Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) behalten die Tickets für die Streiktage ihre Gültigkeit. Die Mobilitätsgarantie des Unternehmens bei Ausfällen und Verspätungen gilt dagegen nicht.
- Verdi-Streik am Dienstag und Mittwoch: So viel verdient ein KVB-Fahrer
Eltern, die auf eine Kita-Betreuung angewiesen sind, sollen so schnell wie möglich über die Ausfälle in den Kitas informiert werden. Ob und inwiefern eine Ersatzbetreuung angeboten werden kann, sollen die Kita-Leitungen nach Angaben der Stadt Köln schnellstmöglich mitteilen.
Die AWB setzt die Stadtreinigung bis Samstag aus, auch vereinbarte Abholtermine für Sperrmüll, Grünabfälle oder alte Elektrogeräte können nicht wahrgenommen werden. Die Wertstoffcenter haben bis auf Samstag (15. März) geöffnet, Hausmüll wird dort aber nicht entgegengenommen. Die AWB bittet darum, Mülltonnen nicht an die Straße zu stellen. Nach Streikende soll die Arbeit sukzessive wieder aufgenommen werden.
Köln: Was fordert Verdi von Bund, Ländern und Kommunen?
Verdi möchte, dass der bis Ende 2024 gültige Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst deutlich aufgebessert wird. Zentrale Forderung ist dabei eine Lohnerhöhung um acht Prozent, mindestens aber 350 Euro im Monat. Für Auszubildende, Praktikanten und studentische Hilfskräfte soll es monatlich 200 Euro mehr geben.
Außerdem fordert die Gewerkschaft für ihre Mitglieder drei freie Tage mehr im Jahr. Über das "Meine Zeit"-Konto sollen Überstunden zudem flexibel und nach eigenem Bedarf abgebaut werden können. Für besonders belastende Tätigkeiten soll es Zuschläge geben.
Verdi-Warnstreiks: Wie ist der Stand der Verhandlungen?
Seit Ende Januar sitzen Verdi und die Arbeitgeber zusammen, die ersten beiden Verhandlungsrunden blieben ohne konkretes Angebot. Wenige Tage vor der dritten Verhandlungsrunde am Freitag (14. März) erhöht Verdi noch einmal den Druck.
Sollte eine Einigung erneut verfehlt werden, drohen Streiks in den Osterferien und starke Einschränkungen für Reisende.
- Eigene Recherchen
- Artikel von t-online