Dicke Luft in Köln Deshalb ist die Luftqualität aktuell besonders schlecht
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In weiten Teilen Deutschlands ist die Luftqualität aktuell besonders schlecht – auch in Köln. Das sind die Gründe.
Dicke Luft in Deutschland: In weiten Teilen des Bundesgebiets warnen Wetter-Apps aktuell vor einer erheblichen Luftverschmutzung. Auch in Köln liegen die Messwerte im roten Bereich, wie eine Analyse des Umweltbundesamtes zeigt. Das Bundesamt gibt auf seiner Webseite eine Übersicht über seine Messstellen. In Köln gibt es vier solcher Messstationen: eine in Chorweiler, eine in Rodenkirchen, eine in der Turiner Straße in der Innenstadt und eine am Clevischen Ring in Mülheim.
An allen vier Standorten messen die Stationen eine schlechte Luftqualität. Daher warnt das Umweltbundesamt auch vor möglichen Risiken. "Bei empfindlichen Menschen können nachteilige gesundheitliche Wirkungen auftreten", heißt es auf der Webseite. Empfindliche Menschen sollten demnach "körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien vermeiden".
Luftbelastung: Dann sollte auf das Joggen verzichtet werden.
In der Kombination mit weiteren Luftschadstoffen könnten aber auch "weniger empfindliche Menschen auf die Luftbelastung reagieren", heißt es weiter. Schon eine "moderate" Qualitätsverschlechterung könne für Menschen mit Vorerkrankung gesundheitliche Probleme bergen, heißt es in einer Pressemitteilung des Umweltbundesamts.
Ab einer "sehr schlechten" Luftqualität sollten alle Menschen auf Anstrengungen im Freien verzichten – etwa auf das Joggen. Besser sei dann ein "gemütlicher Spaziergang", heißt es in der Pressemitteilung weiter. "Dabei atmet man deutlich weniger schlechte Luft ein und tut mit der Bewegung auch etwas Gutes für seinen Körper."
Kölner Luftqualität: "kurzfristige Grenzwertüberschreitungen"
Wilhelm Deitermann, Pressesprecher des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV), sieht die aktuelle Situation gelassen. "Es handelt sich um kurzfristige Grenzwertüberschreitungen. Da ist nichts Gefährliches dabei", sagte er auf Anfrage von t-online. "Davon wird keiner krank. Es gibt unserer Meinung nach gerade keinen Grund, eine Warnung auszusprechen."
Es gäbe zudem Luftreinhaltepläne der NRW-Städte, die darauf abzielen, die Grenzwerte dauerhaft niedrig zu halten. "Spitzen wie in der aktuellen Situation sind aber möglich", so Deitermann weiter.
Luftqualität in Köln: Das steckt dahinter
Insbesondere der Anteil an Feinstaub in der Luft trägt zu der aktuell drastischen Verschlechterung der Qualität bei, wie den Daten des Bundesamtes weiter zu entnehmen ist. Aktuell schwirren demnach vermehrt Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser unter 2,5 μm durch die Luft – diese Partikel sind sehr klein und können dadurch besonders leicht in die Atemwege eindringen.
Woher aber kommen diese Partikel, die aktuell die Luft verpesten? Eine Erklärung dazu liefert der Deutsche Wetterdienst (DWD). Feinstaub entstehe demnach hauptsächlich aus Verbrennungsprozessen. In der aktuellen Jahreszeit produzieren zum Beispiel auch Heizungen derartige Emissionen. Außerdem würden die Emissionen im Winter länger bestehen bleiben. Daher zeigen sich laut DWD in den Wintermonaten die höchsten Konzentrationen an Feinstaubpartikeln.
Luft in Köln: Wetterlagen tragen zur Belastung bei
Außerdem würden im Winter häufig sogenannte "Inversionswetterlagen" auftreten. Davon spricht man, wenn die oberen Luftschichten wärmer sind als die unteren Schichten der Luft. Eine solche Wetterlage entsteht, wenn Staubpartikel in der Luft das Sonnenlicht filtern. Die Luft zirkuliert weniger, wodurch sich Abgase und andere Schadstoffe vermehrt in Bodenlage ablagern. Auch dieses Phänomen kann daher zu einer Verschlechterung der Luft beitragen.
Die gute Nachricht: Spätestens im Sommer geht die Konzentration von Schadstoffen in der Luft wieder zurück.
- umweltbundesamt.de: Luftdaten (Stand vom 11. Februar, 10.20 Uhr)
- dwd.de: Charakteristische Jahresgänge von Luftschadstoffen
- Anfrage beim LANUV
- umweltbundesamt.de: Pressemitteilung des Umweltbundesamts vom 11. Februar 2025