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Köln: Lachgas-Verbot geplant – Scharfe Regeln für Partydroge


Auch Schlagsahne betroffen?
Köln plant Lachgas-Verbot – Stadt nennt erste Details


31.01.2025 - 06:00 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein roter Luftballon und eine Lachgas-Kartusche: Für den Verkauf sollen künftig in Köln scharfe Regeln gelten. (Quelle: Ralf Rottmann/imago)
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Köln soll die zweite deutsche Stadt werden, in der Minderjährige kein Lachgas mehr kaufen können. Für Krankenhäuser wird die Trenddroge zunehmend zum Problem.

Die Stadt Köln plant die Umsetzung eines Verkaufsverbots von Lachgas an Minderjährige. Das bestätigte Stadtsprecher Robert Baumanns auf Anfrage von t-online. Die Verwaltung arbeitet an einer Vorlage, die den Verkauf an Menschen im Alter von unter 18 Jahren grundsätzlich untersagt. Zunächst hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.

Die Stadt hatte zunächst auf eine bundesweite Lösung gehofft, die Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bereits vor einigen Monaten in Aussicht gestellt hatte. "Nach Auflösung des Bundestages ist eine zeitnahe bundes- oder landesrechtliche Regelung nicht in Sicht, sodass die Stadt Köln die Prüfung eines örtlichen Abgabeverbots an Minderjährige wieder aufnimmt", erklärte Stadtsprecher Baumanns weiter.

Lachgas: Stadt Köln plant weitreichendes Verbot

Genaue Details für ein mögliches Verkaufsverbot stehen bisher nicht fest. Allerdings dürfte das angedachte Verbot nicht nur die vor allem in Kiosks verkauften Lachgaskartuschen umfassen. Betroffen sein könnten auch Lebensmittel, die die Trenddroge enthalten. So sind größere Mengen Lachgas auch in Aufschäumern von Schlagsahne enthalten.

Auch deshalb sei ein generelles Verkaufsverbot schwer umzusetzen. "Würden wir Lachgas komplett verbieten wollen, würde das weitaus größere Auswirkungen haben", heißt es seitens der Stadt weiter. Die Stadtverwaltung arbeite gerade eine Vorlage für die Politik aus, ein genauer Startzeitpunkt für ein Verkaufsverbot steht noch aus.

Partydroge Lachgas: Nervensystem kann schwer geschädigt werden

Köln wäre nach Hamburg die zweite deutsche Stadt, die selbstständig ein Verkaufsverbot umsetzt. Vor allem bei Minderjährigen ist Lachgas als Partydroge beliebt. Oft wird es in Luftballons gefüllt und in großen Mengen inhaliert. Dies führt zu einem rauschartigen Zustand, ähnlich wie bei anderen, illegalen Drogen.

Neben üblichen Nebenwirkungen wie Schwindel oder Kopfschmerzen kann Lachgas allerdings auch gravierende Nervenschäden verursachen. Besonders betroffen ist das Rückenmark und das periphere Nervensystem. Die genauen Auswirkungen auf den Menschen sind in Langzeitstudien allerdings noch nicht erforscht.

Lachgas-Problem in Köln: Stadt berichtet von Explosionen

Ein weiteres Problem: Die achtlos weggeworfenen Gaskartuschen werden in Köln zum Müllproblem. Die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) der Stadt meldeten bereits im Herbst, dass zahlreiche der Behälter in den Rhein geworfen werden. Die Ratsfraktion der Grünen hatte zuvor die Verwaltung um eine Stellungnahme gebeten.

Auch in den Müllverbrennungsanlagen der AWB verursachen die Lachgaskartuschen schwere Schäden. "In den Anlage sind bereits Schäden durch explodierende Behälter entstanden", heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung weiter. Mit einer Öffentlichkeitskampagne will die Stadt gemeinsam mit den AWB für eine sichere Entsorgung werben.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Stadt Köln (per E-Mail)
  • Anfrage der Grünen an die Stadtverwaltung
  • Eigene Recherchen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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