"Nebulöse Aussagen zur Zukunft" Stellenabbau bei Ford: Der Betriebsrat kämpft weiter
Der Automobilhersteller Ford will an seinem Standort in Köln Stellen abbauen. Der Betriebsrat aber setzt sich weiterhin für die Zukunft der Mitarbeiter ein.
In den Kölner Ford-Werken ist die Zukunft des Standorts erneut Thema einer Betriebsversammlung gewesen. Hintergrund waren geplante Stellenstreichungen. Nach Angaben von David Lüdtke, Sprecher der IG Metall bei Ford, nahmen rund 8.000 Beschäftigte an der außerordentlichen Versammlung teil. "Was soll hier in Köln überhaupt in Zukunft gemacht werden und wie soll es weitergehen?", hätten die Fragen an die Geschäftsführung gelautet.
Das Management habe in seinem fünfminütigen Statement allerdings nur "nebulöse Aussagen" zur Zukunft bieten können, kritisierte Lüdtke, der auch Referent im Ford-Gesamtbetriebsrat ist.
Ford steht nach Plänen des Managements vor einem massiven Jobabbau, binnen drei Jahren sollen in Köln rund 2.900 Stellen der aktuell etwa 11.500 Jobs wegfallen. Der US-Autobauer stellt hier zwei Elektroauto-Modelle her. Der Verkauf verläuft schleppend. Die Pläne waren vor zwei Monaten bekannt gemacht worden.
Ford in Köln: Betriebsrat will über "Gesamtszenario" sprechen
Arbeitnehmervertreter und IG Metall fordern laut Lüdtke, "dass der Arbeitgeber sich mit uns an einen Tisch setzt und über ein Gesamtszenario spricht und nicht dabei bleibt, nur über 2.900 Leute reden zu wollen". Der Betriebsrat lehne Verhandlungen über Teile vom Werk ab. "Wir wollen über das Gesamtszenario sprechen und dafür brauchen wir eine Lösung", so Lüdtke weiter.
Auch das Management äußerte sich nach der Versammlung. Ford bleibe seinem europäischen Geschäft verpflichtet und biete differenzierte und auf die Bedürfnisse der europäischen Kunden zugeschnittene Fahrzeuge und Dienstleistungen an, erklärte eine Firmensprecherin. "Bei der Umgestaltung unseres Geschäfts arbeiten wir eng mit unseren Sozialpartnern zusammen, um den Konzern profitabel für die Zukunft und damit wettbewerbsfähig in Europa zu machen." Die Gespräche mit den Sozialpartnern seien noch nicht abgeschlossen.
- Nachrichtenagentur dpa