"Konzentriert euch auf Fußball" Holocaust-Gedenktag: Beitrag des 1. FC Köln stößt auf Kritik
Der 1. FC Köln postete anlässlich des Holocaust-Gedenktages ein mahnendes Statement auf seiner Facebook-Seite. Das gefällt nicht allen Anhängern des Vereins.
Der 27. Januar ist der internationale Holocaust-Gedenktag. Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. Seit 1996 ist dieser Tag in Deutschland offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Bundespräsident Roman Herzog rief damals dazu auf, insbesondere junge Menschen zum Erinnern zu ermutigen, um das Bewusstsein für die Verantwortung zu schärfen, dass solch ein Verbrechen nie wieder geschehen darf.
Auch der 1. FC Köln beteiligte sich in diesem Jahr am Gedenken. Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte der Verein am Morgen ein Statement: "#NieWieder! Am heutigen Holocaust-Gedenktag, 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz-Birkenau, gedenken wir der verfolgten, deportierten und ermordeten Menschen im Nationalsozialismus – und erinnern an die unfassbaren Verbrechen. Es muss uns mahnen. Der 1. FC Köln setzt sich gegen Antisemitismus und für eine Gesellschaft ohne Diskriminierung ein. Nie wieder ist jetzt."
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Einige Nutzer lobten die Initiative des Vereins: "Danke FC, es ist wichtig, immer an diese schlimme Zeit zu erinnern! Niemand der Nachkommen dieser Zeit hat für diese Grausamkeiten die Verantwortung, aber wir alle haben die Verantwortung dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder geschehen darf!", schrieb ein Nutzer. Ein anderer ergänzte: "Gegen Rassismus und Antisemitismus zu sein ist nicht politisch, es ist menschlich."
Doch nicht alle Kommentare sind positiv. Ein Nutzer forderte: "Konzentriert euch auf Fußball und lasst endlich die Vergangenheit ruhen." Ein anderer kritisierte, der Verein solle "sein Maul halten und sich nicht politisch prostituieren lassen." Derartige Reaktionen wurden wiederum von anderen Nutzern scharf verurteilt, die das Gedenken als unverzichtbar verteidigten: "Diese ganzen Lachsmileys hier, furchtbar! Schämt euch", schrieb ein Kommentator.
Gedenkveranstaltungen in Köln – Oberbürgermeisterin nimmt teil
In der Domstadt finden heute verschiedene Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag statt. In der Integrierten Gesamtschule in der Innenstadt präsentierten Schüler und Schülerinnen ein Bühnenprogramm, das sich mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinandersetzt.
Am Löwenbrunnen auf dem Erich-Klibansky-Platz findet um 12:30 Uhr eine Gedenkstunde statt, bei der auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker teilnehmen wird. Den Abschluss des Gedenktages bildete eine zentrale Veranstaltung in der Antoniterkirche unter dem Motto "Erinnern – Eine Brücke in die Zukunft". Bürgermeister Andreas Wolter sowie Schüler und Schülerinnen des Hansa-Gymnasiums gestalteten das Programm, das durch musikalische Beiträge ergänzt wird.
- stadt-koeln.de: "Schüler*innen erinnern an Opfer des Holocaust" vom 23. Januar 2025
- facebook.com: Beitrag von 1. FC Köln vom 25. Januar 2025
- bundestag.de: "Vor 25 Jahren: Erste Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus" abgerufen am 27. Januar 2025
- Artikel von t-online