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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln "Kann nichts dazu sagen": Keller weicht bei Transfers aus
Nur noch zehn Tage bleiben dem 1. FC Köln, um die wichtigsten Kaderfragen dieses Winters zu klären. Die Verantwortlichen halten sich öffentlich zurück.
Dass Christian Keller am Donnerstag auf der Spieltags-Pressekonferenz des 1. FC Köln vor dem Heimspiel gegen die SV Elversberg neben Trainer Gerhard Struber auf dem Podium saß, hatte nichts zu bedeuten. Kein Transfer steht kurz bevor, weder Zu- noch Abgang wollte der Sport-Geschäftsführer der Geißböcke verkünden. Er ersetzte einzig den erkrankten Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler.
Doch da Keller nun einmal schon da war, musste er freilich zu den wichtigsten Personalien beim FC Stellung beziehen. Und davon gibt es zehn Tage vor Ende des Transferfensters beim Zweitligisten doch noch einige. Eine Übersicht.
Jonas Urbig: Bayern-Wechsel oder nicht?
Jonas Urbig will den 1. FC Köln noch im Winter verlassen, der FC Bayern hat Interesse am Torwart-Talent und am Geißbockheim bereits zwei Angebote hinterlegt. Diese hat der FC jedoch abgelehnt. "Ich kann nichts dazu sagen. Wir müssen schauen, was sich bis zum 3. Februar noch tut. Das kann ich heute noch nicht bewerten", gab sich Keller am Donnerstag schmallippig.
Die Causa Urbig drängt jedoch. Sollte der FC tatsächlich sieben Millionen Euro oder gar mehr Geld für den Torhüter erhalten, wäre dies für die Geißböcke ein finanzieller Quantensprung. Und würde die Verhandlungsposition in der Suche nach einem neuen Stürmer erheblich verbessern.
Neuer Stürmer: Kommt Luca Kjerrumgaard nach Köln?
Dieser neue Stürmer ist aktuell bisher nicht in Sicht. Gerüchte gibt es, unter anderem um Luca Kjerrumgaard von Odenske BK. Der Stoßstürmer hat zwölf Tore in 14 Spielen erzielt, die Dänen aber sollen einen mittleren einstelligen Millionenbetrag für den Angreifer verlangen. Zu viel, zumal Odense in der 2. Liga spielt und Kjerrumgaard nicht nachgewiesen hat, dass er auch höherklassig treffen kann.
Keller erklärte am Donnerstag, dass man "mit einigen Akteuren im regen Austausch" sei. Was klingt, als stünde der FC kurz vor einer Entscheidung, täuscht aber. Der FC zögert. Obwohl die Stürmer-Problematik im Kader offensichtlich ist und auch intern der Druck zu handeln steigt, hält sich der Sportchef bedeckt. "Wenn wir was machen, wollen wir was machen, von dem wir nachhaltig überzeugt sind." Das hatte Keller bereits in den Sommern 2022 und 2023 kurz vor Ende der Transferperioden in der Stürmerfrage erklärt – und am Ende keinen Spieler verpflichtet.
Tim Lemperle: Absprung zu Hoffenheim noch im Winter?
Derweil vermied Keller auch am Donnerstag eine klare Absage an Tim Lemperle und einen möglichen Winter-Abgang zur TSG Hoffenheim. Obwohl der FC ohnehin noch einen weiteren Stürmer sucht, hält Keller es offenbar zumindest theoretisch noch für möglich, dass ein lukratives Angebot für Lemperle auf den Tisch kommt – und der FC schwach werden könnte. "Es gibt keinen neuen Stand. Tim ist für uns ein extrem wichtiger Spieler. Er soll bis zum 30. Juni bleiben", sagte Keller.
Was er offenbar nicht sagen wollte: dass Lemperle in jedem Fall bleiben werde. Denn offenbar will der FC diese Aussage nicht treffen. Der Hintergrund: Die Geißböcke finden keinen neuen Stürmer, und womöglich könnte Lemperle noch einmal ein Hebel sein, um über Hoffenheim als aufnehmenden Club an einen anderen Angreifer zu kommen und darüber hinaus an einen Millionenbetrag. Doch diesen erhofft man sich erst einmal durch Urbig. Urbig könnte der Dominostein sein, der die weiteren Transferfragen beim FC löst.
- Geissblog