Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Sie sind die zwei großen Verlierer nach dem Testsieg
Der 1. FC Köln gewinnt den Test gegen Alemannia Aachen. Danach stehen zwei Spieler im Blickpunkt, die gar nicht mitspielten, weil sie nicht durften.
Es war als ein letztes Testspiel im Kalenderjahr 2024 angekündigt worden, um den Ersatzspielern des 1. FC Köln noch einmal Spielpraxis zu ermöglichen. So traten die Geißböcke am Dienstag gegen Alemannia Aachen an. Das Spiel endete 2:0 durch die Tore von Luca Waldschmidt und Eric Martel. Doch das war hinterher nur Nebensache.
Erstens, weil das Spiel von überschaubarem Wert war. Der FC dominierte den Drittligisten überraschend klar, ließ keine einzige Torchance zu, hatte überlegen viel Ballbesitz, konnte aus diesem aber in letzter Konsequenz zu wenig machen. Nach 90 Minuten stand das nächste Spiel ohne Gegentor, die zwei eigenen Treffer waren aber eher Torwartfehlern geschuldet als hochklassig herausgespielten Toren. Dennoch: Es war eine weitere Bestätigung des Weges, den Trainer Gerhard Struber eingeschlagen hat.
Struber wird bei Sturm-Duo deutlich
Zweitens aber wurde das Spiel zur Nebensache, weil mit Blick auf die Wintertransfers zwei Spieler überhaupt nicht zum Einsatz kamen, die eigentlich ebenfalls Spielpraxis hätten sammeln können. Sargis Adamyan und Florian Dietz liefen sich jedoch nur warm, ohne eingewechselt zu werden. Der Dritte im Bunde der zuletzt auf die Tribüne verbannten Stürmer, Steffen Tigges, bekam die geringste Spielzeit aller eingesetzten Ersatzspieler.
Struber machte hinterher keinen Hehl daraus, dass insbesondere Adamyan und Dietz beim FC keine Zukunft mehr haben. "Wir haben zu viele Spieler, daher gibt es in solchen Spielen das eine oder andere Opfer, was die Spielzeit angeht", sagte der Österreicher deutlich. "Ich habe einfach entscheiden müssen, die Spieler dann an den Start zu bringen und mit Spielzeit zu versorgen, die im Moment sehr nahe dran sind."
"Könnte im Winter in andere Richtung gehen"
Im Klartext: Im Sturm haben die beiden Youngster Tim Lemperle und Damion Downs sowie die beiden Routiniers Luca Waldschmidt und Mark Uth die Nase vorn. Dazu kommen Top-Talent Jaka Cuber Potocnik, den die Geißböcke zwingend im Winter verpflichten wollen. Auch deshalb sollen sich insbesondere Adamyan und Dietz schon jetzt einen neuen Club suchen. Ihre Zeit beim FC scheint vorbei.
Das sieht wohl auch Struber so. "Es ist natürlich eine Situation, in der wir alle wissen, dass es bei dem einen oder anderen im Winter in eine andere Richtung gehen könnte", sagte der FC-Coach. "Gleichzeitig ist der Winter noch nicht da, weshalb es noch keine Vollzugsmeldungen gibt, sondern einfach heute ein Match, in dem es zwei Jungs gegeben hat, die nicht in Spielzeit gekommen sind, was mich nicht am Ende glücklich macht."
Kilian feiert Comeback nach acht Monaten
Auch die beiden Spieler dürften darüber nicht glücklich gewesen sein, doch sie kennen ihre Lage schon länger. Dietz spielt – trotz überraschender Vertragsverlängerung im Sommer – schon seit Saisonstart keine Rolle. Adamyan hatte immer wieder eine Chance bekommen, sie aber nie nutzen können. Es waren offenbar die letzten Chancen für den 1,5-Millionen-Euro-Mann, der im Sommer 2022 noch mit großen Erwartungen als Nachfolger von Anthony Modeste verpflichtet worden war.
So endete der Test am Dienstag zwar mit einem Sieg für den FC, jedoch mit einer Niederlage für mehrere FC-Spieler. Doch andere wiederum gewannen: Luca Kilian feierte sein Comeback nach achtmonatiger Kreuzbandverletzung. Mark Uth hielt dem nächsten Härtetest stand. Und letztlich weiß Struber nun, auf wen er in den kommenden Wochen bis Weihnachten setzen will und wird. Denn letztlich erwiesen sich einmal mehr die Stammspieler als die besten Spieler auf dem Platz.
- Geissblog