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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Thema im Stadtrat Dauerbaustelle am Kalkberg: So soll es jetzt weitergehen
Auf einem Hügel im Kölner Osten wird eine geplante Hubschrauber-Landestation zum Millionengrab. Nach zehn Jahren Baustopp hat die Stadt jetzt einen neuen Plan.
Die Kölner Oper ist mittlerweile über die Grenzen der Domstadt als Steuergrab und Dauerbaustelle bekannt. Dass Köln aber eine weitere solche Baustelle hat, wissen außerhalb der Stadtgrenzen nur wenige. Auf dem Kalkberg im Osten der Domstadt sollte vor fast zehn Jahren ein Landeplatz für Rettungshubschrauber entstehen – inklusive Hangar als Aufenthaltsraum für die Piloten und Sanitäter. Doch daraus wurde nichts.
Fast zehn Jahre nach dem Baustopp im Jahr 2015 steht der Kalkberg nun erneut auf der Tagesordnung für den Stadtrat. Am kommenden Donnerstag soll Kölns höchstes politisches Gremium entscheiden, ob die ruhende Baustelle durch eine Investition weiterer drei oder sechs Millionen Euro – je nach Variante – fertiggestellt und einer Nachnutzung zugeführt werden soll. Aus der geplanten Hubschrauber-Landestation könnte anschließend eine Kombination aus Landschaftspark, Sportanlage und "außerschulischem Lernort" werden.
Kalkberg: So endete die Baustelle im Desaster
Die Pläne für eine Hubschrauber-Landestation endeten schon kurz nach Beginn der Bauarbeiten. Kaum war der Rohbau des Gebäudes fertig, sackte die Kuppe des Kalkbergs ab, das neue Bauwerk bekam Risse. Die Rolltore für die Hubschrauber konnten nicht eingebaut werden. Es stellte sich heraus: Der Kalkberg steht auf Schlammabfällen der ehemaligen Chemiefabrik Kalk, die bis in den Zweiten Weltkrieg hinein dort produzierte.
Der Berg musste in der Folge mit großem Aufwand stabilisiert werden, 2015 verhängte die Stadt einen Baustopp. Fünf Jahre später, im Jahr 2020, beschloss die Stadt schließlich, die geplante Hubschrauber-Station ad acta zu legen. Laut Angaben des WDR hatte die Stadt bis zu diesem Zeitpunkt bereits 30 Millionen in die Baustelle investiert. Knapp 300.000 Euro fallen jährlich alleine für die Bewachung des Hangars durch einen Wachdienst an. In das Gebäude regnet es seit dem Baustopp rein, weil es nicht komplett verschlossen wurde.
- wdr.de: "Statt Hubschrauberstation: Kalkberg in Köln soll Freizeitzentrum werden" vom 21. November 2024
- ratsinformation.stadt-koeln.de: Beschlussvorlage für den Stadtrat