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Kölner Oper: Baustopp gefordert – scharfe Kritik an SPD


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Grüne monieren "Populismus"
Baustopp für Kölner Oper? Das steckt hinter dem Antrag


02.10.2024Lesedauer: 2 Min.
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Die Kölner Oper ist seit Jahren eine Dauerbaustelle. Schon jetzt sind in die Sanierung mehr als 700 Millionen Euro geflossen. Tendenz steigend. (Quelle: IMAGO/Jürgen Schwenkenbecher/imago)
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Das Ratsbündnis aus Grünen, Volt und CDU hat ein neues Millionenpaket für die Sanierung der Kölner Oper genehmigt. Hitzig wurde es bei einem SPD-Antrag.

Wenige Stunden vor der Ratssitzung sorgt die SPD für einen Knall in der Kölner Politik: In einem Antrag fordert die Partei einen sofortigen Baustopp bei der Sanierung der Kölner Bühnen. Nach jahrelangen Neugenehmigungen von zusätzlichen Millionen sei es ein für alle Mal genug, so die Sozialdemokraten. Ein Baustopp soll eine weitere Kostenexplosion vermeiden.

Schon jetzt sind die Gesamtkosten auf mehr als 700 Millionen Euro angewachsen. Das Ratsbündnis aus CDU, Grünen und Volt machte am Mittwochabend weitere 90 Millionen Euro frei für die Sanierung der Kölner Oper; es ist das dritte Paket in der laufenden Legislaturperiode.

Kölner Oper: SPD erklärt Antrag zum Baustopp

Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Maria Helmis, sagte zu t-online: "Die Sanierung der Oper ist gescheitert. Deshalb muss jetzt die Notbremse gezogen, die Baustelle stillgelegt und sofort eine Exitstrategie eingeleitet werden." Die SPD fordert eine Neunutzung des Geländes am Offenbachplatz, alternativ eine Verpachtung oder einen Verkauf.

Erfolg hatte die Fraktion mit ihrem Antrag im Rat nicht. Er wurde mehrheitlich abgelehnt. Die Sozialdemokraten sehen die Debatte damit allerdings noch lange nicht beendet. Helmis: "Wir werden unsere Forderung nach einem Baustopp auch in Zukunft im Stadtrat auf die Agenda setzen." Ein Experten-Gremium soll mögliche Alternativen für die Zukunft der Dauerbaustelle finden.

"Populistisch": Scharfe Kritik zu SPD-Antrag für Kölner Bühnen

Der Antrag aus der Opposition trifft beim Ratsbündnis auf wenig Gegenliebe. Ratsfrau Brigitta von Bülow (Grüne) nannte den Vorstoß der SPD "blauäugig und populistisch". Stattdessen sei eine "sorgfältige Aufarbeitung und Neuaufstellung der Sanierung" wichtiger.

CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Petelkau nannte die Überlegung der SPD nicht zielführend. "Die Baustelle kostet uns bei einem Stopp weiterhin jeden Monat vier Millionen Euro. Mit dem Vorschlag der SPD wird weder Geld gespart noch eine Alternative genannt."

Auch Volt-Ratsherr Christian Achtelik erklärte, dass ein Baustopp nichts bringe. Dennoch stelle die erneute Erhöhung der Sanierungskosten seine Partei vor eine "Zerreißprobe". "Wir werden dem Antrag als Fraktion nicht geschlossen zustimmen. Zwei Ratsmitglieder werden dafür, zwei dagegen stimmen", erklärte er vor der Abstimmung.

"Fass ohne Boden": Opernsanierung kostet fast eine Milliarde

Die Sanierung der Kölner Oper soll nach neuesten Prognosen mehr als 800 Millionen Euro kosten. Eine Eröffnung des seit 2012 geschlossenen Gebäudes ist nicht vor der Spielzeit 2026/2027 wahrscheinlich. Die Wiedereröffnung war aufgrund zahlreicher Probleme bei den Sanierungsarbeiten allerdings schon mehrfach nach hinten verschoben worden.

Sollte es noch weitere Kostenexplosionen geben, könnte die Oper zum Milliardenprojekt werden. Ursprünglich waren übrigens nur 253 Millionen Euro veranschlagt worden. Rechnet man die Kosten für Ausweichspielstätten und den Interimsbetrieb hinzu, dann liegen die Gesamtkosten jetzt schon bei 1,45 Milliarden Euro.

Bisher hatten die Fraktionen im Rat stets über den Sinn weiterer Sanierungsfinanzierungen debattiert, ein Antrag zum Baustopp war allerdings nicht eingegangen. Die SPD begründete den Schritt damit, nicht weiter "Geld in ein Fass ohne Boden kippen" zu wollen.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Ratsfraktion der Kölner SPD
  • Antrag der SPD-Ratsfraktion zum Baustopp an den Kölner Bühnen vom 1. Oktober 2024
  • Eigene Recherchen
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