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Köln: Haksun Gülcicek bekommt Ehrenamtspreis


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Serie "Helden des Monats"
Professor Gülciceks Einsatz für Gerechtigkeit


24.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Haksun Gülcicek im Fußballdress (Archivbild): Der 49-Jährige coachte schon diverse Mannschaften in der Stadt.Vergrößern des Bildes
Haksun Gülcicek im Fußballdress (Archivbild): Der 49-Jährige coachte schon diverse Mannschaften in der Stadt. (Quelle: Jannik Meyer)
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Haksun Gülcicek ist ehrenamtlicher Richter, Fußballtrainer und Schiedsrichter. Aus seinem Stadtteil Porz ist der 50-Jährige nicht mehr wegzudenken – und erhielt für sein Engagement den Ehrenamtspreis der Stadt Köln.

Fragt man Haksun Gülcicek, warum er so denkt, wie er denkt, erzählt er die Anekdote von Albert Einstein und Charlie Chaplin, die sich in den 1930er-Jahren begegneten. Es heißt, dass Einstein Chaplin mit den Worten ansprach: "Ich bewundere Sie. Ihre Kunst ist universell – Menschen aus allen Teilen der Welt verstehen und bewundern Sie, obwohl Sie kein Wort sagen." Chaplin wiederum soll schlagfertig entgegnet haben: "Das stimmt. Doch Ihre Ideen sind noch größer. Jeder bewundert Sie – und das, obwohl niemand Sie wirklich versteht."

"Diese Worte zeigen, wie unterschiedlich Menschen auf die Welt wirken können und doch gleichermaßen Respekt verdienen", sagt Haksun Gülcicek. Der 49-jährige Juraprofessor aus Porz hat in diesem Jahr den Ehrenamtspreis der Stadt Köln in der Kategorie "Miteinander-Preis für Demokratie und Vielfalt" verliehen bekommen.

Von Köln-Porz in die USA und Australien

Gülcicek wuchs als Kind türkischstämmiger Migranten in einer Hochhaussiedlung in Porz-Finkenberg auf. Mit 14 Jahren wurde er Fußballschiedsrichter, später ließ er sich zum Fußballtrainer ausbilden. Diesem Hobby hält er seit 30 Jahren die Treue, coachte diverse Mannschaften in der Domstadt sowie Highschool-Teams in den USA und Australien. Studiert hat Gülcicek Jura. Er arbeitet heute in der Immobilienwirtschaft. Seit 2014 ist er zudem vereidigter ehrenamtlicher Richter beim Amtsgericht und Arbeitsgericht Köln sowie vereidigter Schiedsamtsleiter für den Bezirk Köln-Porz.

Schiedsmänner klären vor allem nachbarschaftliche Streitigkeiten: Der Baum, der zu nah an der Grenze steht, der Zaun, der zu hoch ist, die Mauer, die auf das eigene Grundstück zu fallen droht. Diese Fälle werden oft durch die Arbeit eines Schiedsmannes gelöst und landen gar nicht erst vor Gericht. Seine Arbeit sei motiviert von dem Wunsch, Menschen zu unterstützen, die sich hilflos gegenüber Institutionen und Behörden fühlen, sagt Gülcicek. "Gesetze wurden geschaffen, um Menschen zu schützen, nicht um sie bestrafen", betont er.

Durch seine Arbeit hat Gülcicek feine Antennen für alle Entwicklungen in Porz. Er beschreibt, dass die Spannungen zwischen den Menschen in seinem Bezirk zunehmen und er sich zunehmend mit Radikalismus und Rassismus konfrontiert sehe – etwas, das ihn tief besorge. "Jeder Dritte oder Vierte ist AfD-Wähler, das macht mich fuchsig", so Gülcicek. "Ich kämpfe dafür, dass nicht immer die Immigranten und Schwachen leiden müssen."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Haksun Gülcicek
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