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Köln Rath-Heumar | Urteil um verwahrloste Hunde: "Zum Sterben weggesperrt"


"Hundehölle" von Rath-Heumar
Tierretter nach Urteil entsetzt: "Zum Sterben weggesperrt"

Von t-online, fe

Aktualisiert am 04.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Sad, neglected, mistreated or abused and abandoned puppy dogVergrößern des Bildes
Ein abgemagerter Welpe (Archivbild): Die Hunde mussten neben toten Artgenossen leben. (Quelle: via imago-images.de/imago)

Auf einem Grundstück in Rath-Heumar vegetieren Dutzende Hunde vor sich hin. Viele sterben. Nun wurden die Halter verurteilt – doch Tierschützer sind fassungslos.

Der Fall aus dem Januar dieses Jahres schockierte nicht nur Tierfreunde: Auf einem Grundstück in Köln-Ostheim/Rath-Heumar wurden 28 verwahrloste Hunde entdeckt, für zahlreiche andere Tiere kam jede Hilfe zu spät. Sie starben auf dem Areal, das laut den Tierrettern "knöcheltief" mit Fäkalien und Unrat bedeckt war. Die Tiere vegetierten in Holzverschlägen und alten Wohnwagen. Unter den toten Hunden waren auch Welpen.

Am Dienstag wurden die Halter der Tiere vor dem Amtsgericht verurteilt – in Abwesenheit, wie der "Express" berichtet. Denn weder der Angeklagte noch seine Partnerin erschienen zu dem Termin. Die beiden mussten sich wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz in 28 Fällen durch Unterlassen verantworten. Das Urteil: Jeweils ein Jahr Haft auf Bewährung und ein dreijähriges Verbot, Tiere zu halten.

Tierretter sind fassungslos: "Dieses Urteil tut weh"

Bei der Tiernotrettung Köln-Porz löst das Urteil Fassungslosigkeit aus. Viele der Helfer der Tiernotrettung waren in der "Hundehölle" im Einsatz, sahen das Grauen mit eigenen Augen. Das Urteil sei nicht das, "was wir uns als Zeichen für diese unfassbar grausame und traurige Tat vorgestellt haben", schreiben die Retter auf Facebook. "Bei solch einem Urteil kommt man mental an seine Grenzen und fragt sich, wo bleibt die Gerechtigkeit für die Tiere?"

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"So viele Hunde, die dort unter qualvollen Bedingungen gelebt haben. Die unter Qualen verendet sind, die ihr Leben da gelassen haben und zum Sterben weggesperrt wurden", resümieren die Tierschützer das Martyrium, dem die Hunde ausgesetzt waren. "Dieses Urteil tut weh und zeigt ganz klar, dass wir in Deutschland noch einiges an der Gesetzgebung zum Thema Tiere ändern müssen."

"Für alle Tierschützer ist das ein Schlag ins Gesicht"

Auch die Reaktionen der Facebook-Nutzer fallen entsetzt aus. "In solchen Fällen müsste doch zumindest ein lebenslanges Halteverbot von Tieren ausgesprochen werden", schreibt eine Kommentatorin, die mit dieser Meinung nicht alleine ist. "Menschen, die so handeln, dürfen doch nie wieder Tiere halten", meint eine Nutzerin, die ihren Angaben nach selbst an der Rettung der Tiere beteiligt war. "Und sie sollten viel, viel härter bestraft werden. Auch für euch und für alle Tierschützer ist das ein Schlag ins Gesicht."

Nach ihrer Rettung wurden die Hunde auf verschiedene Tierheime verteilt. So wie Tommy und Levi, die im Tierheim Köln-Ostheim auf ein neues Zuhause warten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Fassungslosigkeit auch im Tierheim Köln-Zollstock

Auch das Tierheim Köln-Zollstock hat dreizehn der verwahrlosten Hunde aufgenommen. Und auch hier ist das Entsetzen groß. "Dieses Urteil betrachten wir als einen Schlag ins Gesicht für den Tierschutz und als eine Verhöhnung des Tierleids", schreibt das Tierheim auf Instagram. "Wir fragen uns, was muss man Tieren noch antun, um eine spürbare Strafe zu bekommen?"

Das Tierheim appelliert an die Justiz, Vergehen gegen das Tierwohl ernster zu nehmen. "Solange unsere gar nicht mal schlechten Gesetze so lasch ausgelegt werden, solange bleibt Tierquälerei ein Kavaliersdelikt", schreibt es auf Instagram weiter. "Die Tierquäler dürfen sich freuen, auf der Strecke bleiben die Tiere. Und die Tierschützer verzweifeln."

Verwendete Quellen
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