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Zum journalistischen Leitbild von t-online.DFB-Pokal gegen Sandhausen Kölner Hassliebe: Struber will über Berlin nach Europa
Gelingt dem 1. FC Köln mit dem ersten Saisonsieg der Start in eine bessere Zukunft im DFB-Pokal? Der Cup ist Kölns Hassliebe, verbunden mit großen Träumen.
Der 1. FC Köln und der DFB-Pokal – seit über drei Jahrzehnten kommen der Traditionsklub und der Pokal-Wettbewerb nicht miteinander aus. Entweder scheitert der FC frühzeitig oder er kassiert traumatisierende Niederlagen. Oder beides. Euphorisierende Pokalnächte hat es bei den Geißböcken lange nicht mehr gegeben.
Steffen Baumgart wollte dies ändern. Als der einstige FC-Trainer am Geißbockheim antrat, gab er das Ziel Berlin aus. Pokalfinale, womöglich sogar ein Titel. Doch Baumgart sollte ebenso scheitern wie seine zahlreichen Vorgänger in den Jahrzehnten zuvor. Achtelfinale, erste Runde, zweite Runde – eine Bilanz, wie es sie in Köln schon lange gibt.
Struber spricht schon von Europa
Nun will Gerhard Struber schaffen, was vor ihm zuletzt Erich Rutemöller und Rinus Michels gelang. Rutemöller war 1991 der letzte FC-Trainer, der mit den Geißböcken im Finale stand. Michels holte 1983 letztmals die goldene Trophäe nach Köln. Dass der FC aktuell Zweitligist ist, schert den Österreicher dabei nicht. Im DFB-Pokal herrschen bekanntlich besondere Gesetze.
"Der DFB-Pokal ist ein sehr reizvoller Wettbewerb, den ich aus der Ferne immer beobachtet habe und der einen riesigen Stellenwert genießt", sagte Struber am Freitag. "Er ist für uns eine Riesenchance, möglicherweise auch mal gegen einen ganz großen Gegner zu spielen. Und er ist eine Chance weit zu kommen, irgendwann auch über diesen Weg wieder international dabei zu sein. Wir nehmen uns richtig viel vor, haben aber den Fokus darauf, erst einmal die erste Runde zu schaffen."
"Keine Experimente" bei Struber
Diese erste Runde führt den FC am Sonntag zum SV Sandhausen (Anpfiff: 15.30 Uhr). Fünf Jahre in Folge sind die Geißböcke nun schon gegen Mannschaften ausgeschieden, die mindestens eine Liga unter dem FC standen. Struber ist also gewarnt, zumal Sandhausen zwar Drittligist ist, aber als langjähriger Zweitligist zu den Top-Klubs der 3. Liga gehört.
Entsprechend kündigte der Österreicher am Freitag an, mit der Bestbesetzung antreten zu wollen und "keine Experimente" zuzulassen. Der erste Saisonsieg soll der Startschuss für eine erfolgreiche Saison sein – in der Liga wie im Pokal. Träume von Europa sind zwar immer gestattet, die nötige Demut darf dabei aber nicht fehlen. Das weiß auch Struber.
Mit 6.000 FC-Fans nach Sandhausen
Die Fans hingegen dürfen und sollen weiterhin träumen. Jeder Start in eine neue Pokal-Saison bringt auch den Traum von Berlin mit sich, dem Sehnsuchtsort des Finales. Dass es in den vergangenen 20 Jahren überhaupt nur einmal für das Viertelfinale reichte und das letzte Halbfinale 2001/02 dramatisch gegen Bayer Leverkusen verloren wurde, soll endlich wieder positiveren Erinnerungen Platz machen.
Und so reisen 6.000 FC-Anhänger nach Sandhausen. Das Stadion umfasst 15.000 Zuschauer, Sandhausen hat ebenso wenige Einwohner. Die Geißböcke demonstrieren also einmal mehr ihre Wucht von den Rängen. Diese soll helfen, damit zunächst einmal die erste Runde überstanden wird.
- Geissblog