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"Mocro-Mafia" in NRW: Chronik des Drogenkriegs


Bomben, Geiseln, Gewalt
Drogenkrieg: Hier schlug die "Mocro-Mafia" in NRW bisher zu

Von t-online, fe

Aktualisiert am 13.08.2024Lesedauer: 4 Min.
imago images 0718532460Vergrößern des BildesAm Kölnberg kam es zu einer Explosion: Die Polizei prüft Zusammenhänge. (Quelle: IMAGO/Alexander Franz)

Der Machtkampf verschiedener Drogenbanden in NRW geht weiter. Im Fokus: die "Mocro-Mafia" aus den Niederlanden. t-online zeigt, wo sie im Bundesland schon zuschlug.

Seit Wochen hält die sogenannte "Mocro-Mafia" die Bürger in Nordrhein-Westfalen in Atem. Mitten in NRW liefern sich die Kriminellen aus den Niederlanden einen schonungslosen Drogenkrieg mit hiesigen Banden und Großfamilien.

Im Rheinland und im Ruhrgebiet kommt es zu Sprengstoffanschlägen, Geiselnahmen und SEK-Einsätzen. Eine Chronik zeigt den Ablauf des eskalierenden Kampfes um Einfluss und Geld.

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25. Juni 2024: Jugendlicher stirbt bei Explosion in Solingen

Ein 17-Jähriger aus den Niederlanden lässt eine Flasche mit einer unbekannten Flüssigkeit auf dem Gehweg fallen, daraufhin explodiert das Gemisch. Der Jugendliche stirbt, vier weitere Menschen werden verletzt. Der junge Mann soll den deutschen Behörden zuvor nicht bekannt gewesen sein, berichtet der WDR. Die Polizei prüft, ob der Teenager Beziehungen zu der "Mocro-Mafia" hatte, die niederländischen Behörden ermitteln gemeinsam mit den deutschen Kollegen.

29. Juni: Explosion auf der Keupstraße in Mülheim

In der Nacht auf den 29. Juni, einen Samstag, explodiert vor der Tür eines Wohnhauses in der Mülheimer Straße ein "pyrotechnischer Gegenstand". Mehrere Fensterscheiben und die Eingangstür des Gebäudes gehen zu Bruch. Der Sachschaden ist hoch, verletzt wird niemand. Die Explosion stellt den Auftakt einer eskalierenden Gewaltspirale dar.

30. Juni: Zwei Explosionen in Mülheim und Buchheim

In der folgenden Nacht kommt es gleich zu zwei Explosionen. Gegen 3.25 Uhr detoniert ein "pyrotechnischer Gegenstand" vor einem Wohnhaus in der Holweider Straße in Mülheim, fünf Minuten später folgt eine Explosion vor einem Haus in der Wichheimer Straße in Buchheim. Die Gebäude werden beschädigt, Verletzte gibt es keine. Die Polizei beginnt, Zusammenhänge zwischen den Explosionen zu prüfen.

1. Juli: Sprengsatz in Engelskirchen detoniert

Am Montagmorgen, 1. Juli, kommt es zu einer Explosion an der Eingangstür eines Mehrfamilienhauses in Engelskirchen-Loope, rund 30 Kilometer östlich von Köln. Fensterscheiben und die Eingangstür des Hauses in der Straße "Im Auel" werden zerstört, auch diese Explosion verletzt keine Menschen. Der Sachschaden ist erheblich.

Aufgrund des Tatablaufs und der verwendeten Sprengvorrichtung ziehen die Ermittler Parallelen zu den Explosionen in Köln.

5. Juli: Bombe explodiert in Duisburg

In der Nacht auf Freitag, 5. Juli, erfolgt ein Sprengstoffanschlag in Duisburg-Hochemmerich. Anwohner melden gegen 0.49 Uhr ein lautes "Knallgeräusch" vor einem Wohnhaus. Laut "Bild"-Zeitung hat sich der Bombenleger in der Hausnummer geirrt, der Sprengsatz galt offenbar Bewohnern eines anderen Hauses.

5. Juli: SEK befreit Geiseln in Rodenkirchen

Am Nachmittag des 5. Juli stürmen Spezialkräfte der Polizei ein Wohnhaus in Rodenkirchen. Die Beamten befreien eine Frau und einen Mann aus Bochum, die nach Köln entführt und hier festgehalten worden waren. Vier Verdächtige werden festgenommen und scharfe Schusswaffen sichergestellt. Videos zeigen, dass das Paar von den Geiselnehmern gefoltert und misshandelt wurde.

Die Polizei gibt nun bekannt, dass die Entführer bzw. Komplizen von ihnen auch für die vorangegangenen Explosionen verantwortlich sein sollen. Als Motiv gehen die Ermittler von Streitigkeiten im Drogenmilieu zwischen der "Mocro-Mafia" aus den Niederlanden und einer Großfamilie aus Nordrhein-Westfalen aus.

Ein Komplize der "Mocro-Mafia" aus Köln soll Cannabis für die Kriminellen aus den Niederlanden gelagert haben, Unbekannte hätten die Drogen im Wert von 1,5 Millionen Euro jedoch gestohlen. Die Explosionen und Entführungen sollen eine Rache der "Mocro-Mafia" sein.

6. und 7. Juli: Weitere Verdächtige werden festgenommen

In der Nacht auf Samstag, 6. Juli, stürmt die Polizei sechs weitere Wohnung – überwiegend im rechtsrheinischen Teil der Stadt – und können zwei weitere Verdächtige festnehmen. Am Sonntag, 7. Juli, wird ein weiterer Verdächtiger in Engelskirchen festgenommen, Bargeld und Mobiltelefone werden sichergestellt. Der Mann soll an der Explosion in Engelskirchen-Loope beteiligt gewesen sein.

11. Juli: Sprengsatz explodiert in Düsseldorf

Trotz der Verhaftungen reißen die Explosionen in Düsseldorf nicht ab: In der Nacht auf Donnerstag, den 11. Juli, explodiert ein Sprengsatz vor einem Geschäftshaus in Düsseldorf. Der Eingangsbereich des Hauses an der Berliner Allee wird stark beschädigt, verletzt wird niemand. Zeugen berichten, dass eine dunkel gekleidete Person in einem schwarzen Auto vom Tatort geflüchtet ist. Die Polizei prüft Zusammenhänge zu den anderen Taten in Köln, Engelskirchen und Duisburg.

Später warnt Japan seine Bürger in Deutschland vor der Gewalt – insbesondere in Düsseldorf, wo es eine große japanische Community gibt. Mehr dazu lesen Sie hier.

30. Juli: Explosion in Köln-Meschenich

Am Dienstagmorgen, 30. Juli, kommt es gegen 6 Uhr in einem Wohnhaus am Kölnberg im Stadtteil Meschenich zu einer Explosion. Ein Mann wird zwischenzeitlich im Krankenhaus behandelt, die Wohnungen im Erdgeschoss sind unbewohnbar. Wenige Tage zuvor soll ein Unbekannter bereits auf eine der Wohnungen geschossen und eine Fensterscheibe durchlöchert haben.

Zeugen berichten von einer Person, die in einem dunklen Wagen vom Tatort weggefahren sein soll. Die Polizei prüft Zusammenhänge zu den Explosionen in den vergangenen Wochen, Hinweise darauf lägen ersten Erkenntnissen zufolge nicht vor. Die Ermittlungen aber dauern weiter an.

12. August: Sprengsatz explodiert in Zündorf

In der Nacht auf den 12. August explodiert gegen 3 Uhr ein Sprengsatz in einem Wohnhaus am Dahlienweg in Köln-Zündorf. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei niemand, es habe lediglich Sachschäden gegeben. Auch in diesem Fall prüft die Polizei, ob es einen Bezug zu den niederländischen Kriminellen gibt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherchen
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