FC in der Steiermark Wie Mourinho das Kölner Trainingslager beeinflusst
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die erste Trainingseinheit des 1. FC Köln in der Steiermark verlief anders als gedacht. Daran nicht ganz unschuldig war José Mourinho.
Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein holpriger Start, den der 1. FC Köln ins Trainingslager hingelegt hat. Bereits am Sonntag hatte sich der Flieger der "Geißböcke" verspätet, wodurch die erste Einheit am Abend abgesagt worden war. Am Montagvormittag ging es nun tatsächlich erstmals auf den Rasen des Thermenstadions in Bad Waltersdorf – doch erneut musste der FC etwas Improvisationstalent beweisen.
Denn: Der Hauptplatz in der 4.000-Einwohner-Gemeinde in der Steiermark ist durch die vorherigen Trainingsgäste stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Vor dem FC hatte Fenerbahçe Istanbul um Star-Coach José Mourinho ein zehntägiges Trainingslager in Bad Waltersdorf absolviert und den Rasen derart beansprucht, dass das Geläuf nun mit zahlreichen Löchern und Unebenheiten versehen ist.
Keller: "Keine Verletzungsgefahr"
Am Montag wichen die Kölner daher auf die beiden Nebenplätze aus. Schade für die gut 150 anwesenden Fans, die nicht so nah dran wie erhofft waren – in sportlicher Hinsicht soll die Rasen-Problematik den FC allerdings nicht aufhalten.
Geschäftsführer Christian Keller erklärte am Rande der Einheit: "Grundsätzlich haben wir hier eine sehr schöne Sportanlage. Der Platz war bis vor ein paar Wochen, bei unserem letzten Besuch, auch in einem einwandfreien Zustand. Durch den Aufenthalt von Fenerbahçe haben sich die Plätze leider etwas verschlechtert." Dennoch sei ein "solides Training möglich" und "keine Verletzungsgefahr gegeben". Die schlimmsten Stellen seien ausgebessert worden, das für Mittwochnachmittag (16 Uhr) angesetzte Testspiel gegen den britischen Zweitligisten Swansea City könne wie geplant im Thermenstadion stattfinden.
Nummer eins Urbig: "Total schönes Gefühl"
Ein Spieler, der dabei besonders im Fokus steht, ist gewiss Jonas Urbig. Der Leihrückkehrer wurde bekanntermaßen zur neuen Nummer eins gekürt und erklärte am Montag: "Das bedeutet mir total viel." Nach der Auftakt-Einheit in Bad Waltersdorf sprach das Torhüter-Talent erstmals öffentlich über seine Rolle als Stammkeeper und betonte: "Trotzdem ist es wichtig, dass ich jeden Tag meine Leistung abrufe. Ich bin hier, um mein Bestes zu geben – dem möchte ich gerecht werden."
Der U21-Nationaltorwart war bereits als Achtjähriger ans Geißbockheim gewechselt. Umso besonderer ist es für ihn, ab sofort in Müngersdorf zwischen den Pfosten zu stehen: "Im Heimatverein als Nummer eins in die Saison zu gehen, ist ein total schönes Gefühl." Druck spüre er nicht. "Vor 50.000 Menschen im Rheinenergiestadion zu spielen, da überwiegt die Begeisterung", zeigte sich Urbig voller Vorfreude auf den Saisonstart gegen den HSV am 2. August.
Von seinen eineinhalb Leihjahren bei Greuther Fürth und Jahn Regensburg kennt der Torwart die Liga besser als seine Teamkollegen. Er warnt: "Das ist eine total gute 2. Liga, es gibt keinen schlechten Gegner." Urbig weiß aber auch: "Natürlich gehen wir als 1. FC Köln, mit diesem großen Namen, mit einer Favoritenrolle in die Saison." Er selbst will als starker Rückhalt dazu beitragen, dass der FC der Rolle gerecht wird.
- Geissblog