Wut über Sex-Verbot Betreuer gewürgt: Prozessauftakt in Köln
Im Kölner Landgericht steht ein junger Mann wegen versuchten Modes vor Gericht. Der Streit eskalierte wohl wegen eines Sex-Verbots in einer Behindertenwerkstatt.
Ein 26-jähriger Mann steht seit Mittwoch vor dem Kölner Landgericht wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes an einem Betreuer in einer Werkstatt für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Laut dem "Kölner Stadtanzeiger" soll der Angeklagte aus Wut über ein Sex-Verbot während der Arbeitszeit in Rage geraten und versucht haben, den Betreuer zu erwürgen.
Die Staatsanwältin erklärte vor Gericht: "Um ihn zu töten", habe der Beschuldigte seinen Betreuer in einen festen Würgegriff genommen. Nach einem heftigen Kampf, bei dem beide Männer zu Boden fielen, habe der Angeklagte sein Opfer fixiert und immer fester zugedrückt. Er sei dabei so weit gegangen, ihm anzukündigen: "Ich werde dich jetzt töten." Erst ein Zeuge konnte den Griff lösen, indem er dem Täter einen Daumen ins Auge rammte.
Angriff war lebensgefährlich
Der Angriff auf den Betreuer war laut Anklageschrift akut lebensbedrohlich. Der Mann hatte bereits Einblutungen in den Augen erlitten. Der Angeklagte mit leichter Intelligenzminderung könnte nun dauerhaft in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen werden. Die Staatsanwältin bezeichnete ihn als eine Gefahr für die Allgemeinheit wegen einer verminderten Impulskontrolle.
Die Verteidigung kündigte eine Stellungnahme für den nächsten Verhandlungstag an. Dem Angeklagten würde es aber schwerfallen, sich zu äußern, "aufgrund des Umstandes, dass mein Mandant so ist, wie er ist", so sein Verteidiger. Ein Urteil wird Anfang Juli erwartet.
- radiokoeln.de: "Prozess wegen versuchten Mordes" vom 5. Mai 2024
- ksta.de: "Wegen Sex-Verbot in Kölner Werkstatt – Betreuer fast erwürgt" vom 5. Mai 2024