Anna Heller über die Zukunft Ende bei der Hellers-Brauerei: "War eine schwere Zeit"
Nach 33 Jahren stellt die Hellers-Brauerei ihre Bierproduktion ein. t-online hat mit Brauerei-Chefin Anna Heller über die Zukunft gesprochen.
Am Mittwoch erreichte die Kölner eine Nachricht, die viele Bierliebhaber traurig stimmt: Die Hellers-Brauerei in der Roonstraße wird nach 33 Jahren ihre Produktion einstellen. Im Gespräch mit t-online erklärte Anna Heller, Chefin des Familienbetriebs, dass es leider keine andere Möglichkeit gebe. Das vergangene Jahr sei für den kleinen Betrieb extrem hart gewesen, doch sei auch schon die Corona-Pandemie nicht spurlos an der Brauerei vorbeigegangen.
"Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen und wir wollten zuerst unsere Mitarbeiter informieren, bevor wir an die Öffentlichkeit gehen", erklärt Anna Heller. Das gleichnamige Brauhaus – ebenfalls in der Roonstraße – und den Hellers-Biergarten im Volksgarten aber wollen die gelernte Brauerin und ihr Mann weiterbetreiben. Unklar ist jedoch, welches Bier dann in Zukunft ausgeschenkt werden soll. "Wir gehen jetzt erst in die Gespräche mit den anderen Brauereien", sagt Heller.
Heller sucht das Gespräch mit Brauereien
Demnach sei es möglich, dass man die Produktion über eine andere Brauerei fortsetze. Dann aber wird wahrscheinlich keine Biobiere mehr geben, wie bisher. Auch werde die Vielfalt in diesem Fall nicht mehr gewährleistet werden können. Derzeit bietet Hellers neben einem Kölsch auch andere Sorten an, etwa Wiess, Weizen und Bock. "Das wird es in dieser Form nicht mehr geben", so die Brauerei-Chefin weiter.
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Es sei aber auch gut möglich, dass im Brauhaus und im Biergarten zukünftig kein Hellers-Bier mehr geben wird. Bis dahin ist es aber noch etwas Zeit: "Schlimmerweise haben wir noch jede Menge in den Lagern", meint Anna Heller lachend. Auch solle die Produktion noch bis Mitte des Jahres fortgesetzt werden – falls die Mitarbeiter bis dahin bleiben würden. Diese seien laut Heller nämlich "sehr begehrt."
Nun liegt der Fokus auf der Gastronomie
Gleichzeitig lernen gerade noch zwei Auszubildende das Handwerk in der Hellers-Brauerei. Deren Ausbildung wolle der Familienbetrieb noch zu einem guten Abschluss bringen, bevor sich Anna Heller und ihr Mann dann der Gastronomie widmen. "Irgendwann kommt der Tag, an dem wir unseren letzten Sud aufsetzen", so Heller. "Dann werde ich noch einmal ein paar Tränchen verdrücken."
Dennoch ist die Hellers-Chefin optimistisch, was die Zukunft angeht. "Ich bin zwar gelernte Brauerin, aber auch in der Küche ganz gut." Im Brauhaus und im Biergarten will Heller auch in Zukunft auf Nachhaltigkeit und Regionales legen – eben ganz genauso, wie bei ihrem Biobier. Alles ändert sich also nicht.
- Gespräch mit Anna Heller