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Demo in Köln: 70.000 protestieren gegen die AfD – viele Kinder dabei


Köln demonstriert gegen die AfD
"Meine Freundinnen sollen nicht zurück gehen"

Von t-online, sfk, lis

Aktualisiert am 22.01.2024Lesedauer: 2 Min.
v.l.n.r.: Josefine, Linda, Johann und Jan-Philipp sind auch bei der Demonstration in Köln.Vergrößern des Bildes
v.l.n.r.: Josefine, Linda, Johann und Jan-Philipp sind ebenfalls bei der Demonstration in Köln. (Quelle: Reporterin vor Ort)
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Rund 70.000 Menschen demonstrieren an der Deutzer Werft gegen die AfD. Mit dabei sind viele Familien mit Kindern.

Der Protest gegen rechts ging in Köln am Sonntag in die zweite Runde. Unter dem Motto "Demokratie schützen – AfD bekämpfen" versammelten sich laut Veranstalter rund 70.000 Menschen an der Deutzer Werft. Die Polizei hat bisher keine offizielle Teilnehmerzahl genannt. Ein Demonstrationszug zog über die Deutzer Brücke, wendete in Höhe Nord-Süd-Fahrt und führte zur Kundgebung an der Werft, berichtete eine Reporterin vor Ort. Die Polizei hat bislang noch keine Zahlen genannt.

Gegen 12 Uhr performte die Band Höhner ihren Song "Hey Kölle, du bes e Jeföhl". Auch die Kölner Mundartband Bläck Fööss war mit dabei und spielte ihren Song "Unsere Stammbaum". In dem Lied geht es darum, dass alle Menschen gleich sind an der Stadt am Rhein – ungeachtet ihrer Herkunft. Weniger musikalisch, aber deutlich und positionierend rufen Zehntausende Menschen im Sprechchor: "Ganz Köln hasst die AfD!"

Markus: "Rechte Ideen kommen in der Mitte der Gesellschaft an"

Zu den zahlreichen Menschen, die an der Demonstration teilnehmen, gehören auch Markus (58) und seine Tochter Pauline (14) aus dem Kölner Stadtteil Zollstock. Für Markus ist Protest nichts Neues. Bereits als Kind sei er mit seinen Eltern demonstrieren gegangen. "Damals hatte man ein klares Feindbild, heute kommen rechte Ideen immer mehr in der Mitte der Gesellschaft an. Dagegen will ich heute Flagge zeigen", sagt der Familienvater.

Schülerin aus Köln: "Demo wurde in der Schule nicht thematisiert"

Tochter Pauline bedauert, dass die Demo in der Schule nicht thematisiert wurde. Die Idee, daran teilzunehmen, entstand in der Familie. Sie positioniert sich mit klaren Worten gegen rechts: "Ich will keine Nazis in meinem Viertel, in meiner Stadt, in meinem Land."

Pauline und Markus sind nicht das einzige Familiengespann, das sich am Demonstrationszug beteiligt. Zwischenzeitlich hat eine teilnehmende Familie den kleinen Aaron verloren, weshalb dieser über die Bühne ausgerufen und glücklicherweise gefunden wurde. Eine weitere Frau nimmt mit ihrer siebenjährigen Tochter an der Demonstration teil. "Ich bin so froh, dass heute so viel Leute da sind. Sonst ist man so verloren im Netz", sagt sie, während sie ihr mitgebrachtes Schild hochhält. Darauf steht: "Hätz statt Hetze".

Pauline: "Ich will nicht, dass meine Freunde zurückgehen müssen"

Auch Linda (36) und Jan-Philipp (37) sind mit ihren Kindern Johann (9) und Josefine (11) aus Neustadt (Wied) anlässlich der Demonstration nach Köln gereist. Mit dabei haben sie ihre Schilder, die sie sich schon im vergangenen Jahr in Hamburg bei einem Event auf der Reeperbahn gebastelt haben. "Heute passen sie wieder. Wir sind heute extra aus Rheinland-Pfalz gekommen, weil wir eine sichere Zukunft für unsere Kinder wollen". Josefine ist besorgt um ihren internationalen Freundeskreis: "Ich habe drei Freundinnen aus Russland und Polen. Ich will nicht, dass sie zurückgehen müssen".

Bereits am Dienstag hat Köln gegen rechts demonstriert

Bereits am Dienstagabend hatten rund 30.000 Menschen auf dem Kölner Heumarkt an der Demonstration der Initiative "Spontanes Bündnis gegen Rassismus" teilgenommen. Veranstalter der Demonstration am Sonntag war das Bündnis "Köln stellt sich quer".

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
  • Recherche der Redaktion
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