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Kita in NRW: "Masturbationsraum" in Kerpen? Stadt reagiert deutlich


Jugendamt eingeschaltet
"Masturbationsraum" in NRW-Kita? Stadt reagiert deutlich

Von t-online, pb, fe

Aktualisiert am 12.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Mädchen in einer Kindertagesstätte (Symbolfoto): In Kerpen sorgt ein Kita-Konzept für Aufsehen.Vergrößern des Bildes
Mädchen in einer Kindertagesstätte (Symbolfoto): In Kerpen sorgt ein Kita-Konzept für Aufsehen. (Quelle: IMAGO/Patrick Lienin/imago-images-bilder)
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Wirbel um eine Kita in Kerpen: Dort schlug ein sexualpädagogisches Konzept einen Raum vor, in dem die Kinder sich selbst befriedigen können. Die Stadt reagiert.

Das ehemalige pädagogische Konzept einer Kindertagesstätte in Kerpen (Rhein-Erft-Kreis) hat Medienberichten zufolge auch den Landtag in Düsseldorf beschäftigt. In dem Konzept hatte die Einrichtungsleitung geschrieben, dass sich einzelne Kinder "ihren Bedürfnissen entsprechend in einen geschützten Raum zurückziehen, um sich körperlich zu entdecken und zu befriedigen".

Daraufhin stellte die Kerpener AfD-Fraktion bereits im September 2023 im Düsseldorfer Landtag eine Große Anfrage, woraufhin das Ministerium das Landesjugendamt Rheinland mit der Ermittlung des Sachverhalts beauftragt hatte.

Wie die Kolpingstadt Kerpen in einer Stellungnahme von Freitagmittag noch einmal betonte, hätte dann ein Gespräch der Jugendämter mit der Einrichtungsleitung und dem Träger stattgefunden. Bei einem Termin in der Einrichtung hätten weder die Räumlichkeiten der Kita, noch das Bild vor Ort "einen fragwürdigen oder abzulehnenden Eindruck hinterlassen", so die Stadt in ihrem Statement in den sozialen Medien. Das Landesjugendamt Rheinland bestätigte dies auf Anfrage von t-online. In der Einrichtung sei nichts zu beanstanden gewesen. Man habe der Kita jedoch geraten, das Konzept sprachlich zu überarbeiten, um Missverständnissen vorzubeugen.

Kita in Kerpen überarbeitet ihr Konzept

"Das ursprüngliche Konzept konnte missverständlich interpretiert werden", so auch die Stadt weiter. "Aus diesem Grund wurde dieses Konzept bereits im November 2023 aus dem Internet entfernt und befindet sich seitdem in Überarbeitung." Auch seien die Eltern über die Vorgänge informiert worden. Im Ratsinformationssystem der Kolpingstadt Kerpen war das Konzept am Freitag jedoch noch abrufbar.

Wie die Stadt weiter erklärt, seien Träger von Kindertageseinrichtung per Gesetz dazu verpflichtet, Schutzkonzepte für ihre Einrichtungen zu erarbeiten. "Ein fester und gesetzlich vorgeschriebener Bestandteil des Trägerkonzeptes ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Gender und Sexualität." Laut Landesregierung und Landesjugendamt seien Räume zur Masturbation jedoch nicht vorgesehen.

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Ganz neu ist die Idee eines Raums, in dem sich Kindergartenkinder selbst befriedigen können, aber nicht: Im Sommer vergangenen Jahres hatte eine Kita in Hannover mit einem derartigen Vorstoß für einen Eklat gesorgt. Daraufhin hatte sich auch das niedersächsische Kultusministerium eingeschaltet und die Pläne für die Eröffnung eines entsprechenden Raumes gestoppt. Ein solcher Raum könne das Kindeswohl gefährden, sagte eine Sprecherin.

Landtag äußert sich zum Konzept der Kerpener Kita

Das Jugendamt der Kolpingstadtstadt Kerpen wolle nun "alle Leitungen der Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet sensibilisieren". Weiterhin seien weder dem örtlichen noch dem überörtlichen Jugendamt "Konzepte mit ähnlicher Formulierung in Kerpener Kitas bekannt".

Wie der Landtag in Düsseldorf auf Anfrage von t-online erklärte, stehe "eine entsprechende Antwort der Landesregierung" auf die große Anfrage der AfD im Landtag noch aus. "Unabhängig davon ist es möglich, dass der explizite Fall auch in einem der Fachausschüsse thematisiert wird", sagte der Sprecher weiter. Mit Stand vom 12. Januar 2024 sei dies jedoch nicht der Fall.

Verwendete Quellen
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