Schuldneratlas 2023 Hier wohnen in Köln die meisten Menschen mit Schulden
Eine aktuelle Studie zur Verschuldung in Köln zeigt die Verteilung in den einzelnen Veedeln. Auffällig dabei: Der Rhein fungiert als finanzielle Trennlinie.
Ein unerwartetes Bild zeigt sich bei der Verschuldung in Köln: Je nachdem, ob man links- oder rechtsrheinisch wohnt, unterscheidet sich die Wahrscheinlichkeit, verschuldet zu sein, erheblich: Während die linksrheinischen Stadtteile eine geringere Schuldnerquote von 7,94 Prozent aufweisen, liegt diese im rechtsrheinischen Köln bei 12,25 Prozent.
Das zeigt der neue "Schuldneratlas 2023" für Metropolregion Köln/Bonn. Er belegt außerdem, dass die Schuldnerquote in einigen Kölner Stadtteilen deutlich höher ist als in anderen.
Klettenberg, Lindenthal, Lövenich: größtenteils schuldenfrei
Im Jahr 2023 waren der Studie nach insgesamt 85.210 Personen in der Domstadt überschuldet. Zwar hat sich die Schuldnerquote in Köln gegenüber dem Vorjahr erneut reduziert und liegt nun bei 9,5 Prozent, es gibt aber deutliche Unterschiede in den einzelnen Vierteln.
So gibt es die geringste Verschuldung in Klettenberg, Lindenthal und Lövenich. Hier belaufen sich die aktuellen Schuldnerquoten auf 3,4, 3,55 und 3,91 Prozent. Dem stehen Stadtteile mit sehr vielen Schuldnern gegenüber.
Gremberghoven, Meschenich, Lindweiler: traurige Spitzenreiter
Die höchste Schuldnerquote verzeichnet mit 22,77 Prozent Gremberghoven. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Meschenich mit 20,71 Prozent und Lindweiler mit 19,97 Prozent.
Allerdings fiel in den meisten Stadtteilen die Schuldnerquote gegenüber dem Vorjahr. Besonders deutlich ging sie in Chorweiler zurück, und zwar um fast anderthalb Prozentpunkte. Auch Raderberg und Vingst konnten sich klar verbessern – um 1,36 und 1,33 Prozentpunkte. In wenigen Stadtteilen stieg die Schuldnerquote hingegen an. Die höchsten Verschlechterungen finden sich in Raderthal mit einem Plus von 0,21, in Libur mit 0,17 und Volkhoven/Weiler mit 0,15 Prozentpunkten.
Über die Studie
Die Studie "SchuldnerAtlas 2023 – Metropolregion Köln/Bonn" wurde von den Creditreform-Tochtergesellschaften Creditreform Boniversum GmbH und microm Micromarketing-Systeme und Consult GmbH erstellt. Sie wird jährlich im November der Öffentlichkeit vorgestellt. Im speziellen Fall des SchuldnerAtlas 2023 für die Metropolregion Köln/Bonn haben sich die Creditreform Bonn Trier Rossen Eberhard GmbH & Co. KG und die Creditreform Köln v. Padberg GmbH & Co. KG auf die beiden Städte konzentriert.
Ursachen für unterschiedliche Schuldnerquoten
Bei der Suche nach den Ursachen für diese Unterschiede müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Der sozioökonomische Status, die Arbeitsmarktsituation und der Zugang zu finanziellen Ressourcen spielen eine entscheidende Rolle. Auch die Immobilienpreise und die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum können die Schuldnerquote beeinflussen.
Die Erhebungsmethode des Schuldneratlas basiert nach Angaben der Ersteller auf einer detaillierten Analyse von Verbraucherdaten, die von den Creditreform-Tochterunternehmen gesammelt und ausgewertet werden. Diese Daten geben einen umfassenden Überblick über die Überschuldungssituation und sollen eine differenzierte Betrachtung einzelner Stadtteile ermöglichen.
- "SchuldnerAtlas 2023 – Metropolregion Köln/Bonn", erstellt von Creditreform Boniversum GmbH und microm Micromarketing-Systeme und Consult GmbH